Das Luxus-Unternehmen Kering profitierte im abgelaufenen Geschäftsjahr von einer starken Nachfrage nach Luxusgütern. Die Franzosen übertrafen 2021 nicht nur das durch Corona belastete Jahr 2020, sie toppten sogar die Entwicklung des Vorkrisenjahres 2019. "Kering hat im Jahr 2021 hervorragende Leistungen erbracht und seine herausragende Position in der Luxusbranche der Zukunft weiter gefestigt", so Kering-Chef François-Henri Pinault am Donnerstag bei Bekanntgabe der Zahlen in Paris.

Der Umsatz stieg 2021 auf gut 17,6 Milliarden Euro - gut ein Drittel mehr als 2020 und elf Prozent mehr als 2019. Unter dem Strich stand ein auf die Anteilseigner entfallender Gewinn von knapp 3,4 Milliarden Euro. Das sind gut 70 Prozent mehr als im Vorjahr und fast fünf Prozent mehr als 2019. Insgesamt schnitt das Unternehmen besser ab als erwartet. Das operative Ergebnis (Ebitda) schnellte um 41,5 Prozent auf 6,47 Milliarden Euro hoch.

Profitiert hat der Luxuskonzern vor allem auch durch Preiserhöhungen etwa bei Gucci sowie das besser als erwartete Weihnachtsquartal. Der Konzernumsatz schnellte im Zeitraum Oktober bis Dezember um knapp 32 Prozent auf 5,41 Milliarden Euro. Dabei legte Gucci um 31,6 Prozent zu, Analysten hatten mit einem Plus von 17 Prozent gerechnet.

Um die Position im Luxussegment weiter zu stärken, erwägt Pinault auf Shoppingtour zu gehen. "Natürlich könnten Übernahmen in naher Zukunft für die Gruppe sinnvoll sein", sagte der Manager. Finanzchef Jean-Marc Duplaix ergänzte, die Kering sei beinahe schuldenfrei und gut aufgestellt, um Übernahmen stemmen zu können. Seit längerem kursieren Gerüchte, Kering könnte sein Portfolio mit einem Zukauf erweitern, zumal Wettbewerber LVMH mit der Übernahme des US-Juweliers Tiffany für 15,8 Milliarden Dollar für Furore sorgte. Er äußerte sich zudem zuversichtlich, trotz höherer Rohstoff- und Transportkosten rentabler zu werden.

Dividende soll steigen


Die Dividende soll nun kräftig angehoben werden: Auf insgesamt zwölf Euro je Anteilsschein. Eine Zwischendividende in Höhe von 3,50 Euro wurde bereits im Januar ausgezahlt. In Summe entspricht das einer Dividendenerhöhung um die Hälfte. Die Dividendenrendite beläuft sich damit auf knapp zwei Prozent.

Unsere Einschätzung zur Kering-Aktie


Nach Veröffentlichung der Jahreszahlen stieg die Kering-Aktie zum Handelsstart um mehr als fünf Prozent. Seit Jahresbeginn litt der Kurs - das Papier verlor mehr als zehn Prozent. Vom Allzeithoch bei 792,20 Euro aus dem August 2021 ist die Aktie noch gut ein Viertel entfernt. Die Zahlen dürften dem Papier nun neuen Anschub geben.

Derzeit notiert der Kurs unter der viel beachteten 200-Tagelinie, die bei rund 700 Euro verläuft. Die jüngsten Kursrücksetzer sollten zum Einstieg genutzt werden. Wir empfehlen die Aktie zum Kauf.

ak/dpa-AFX/rtr