Timo Werner, der Manager des Fonds KlimaVest, spricht im Interview darüber, wie der Fonds angelaufen ist und weshalb dieser bisher nur Solar- und Windparks aber noch keine Stromspeicher oder Ladeinfrastruktur gekauft hat. Von Bernhard Bomke
€uro am Sonntag: Herr Werner, was macht Ihren Offenen Investmentfonds KlimaVest zu einem Impact-Fonds?
Timo Werner: Der KlimaVest soll seinen Anlegern nicht nur drei bis vier Prozent BVI-Rendite im Jahr bringen, sondern auch eine ökologische Wirkung erzielen. Wir investieren also gezielt etwa in neue Solar- und Windparks, in Wasserkraft, Stromnetze und Energiespeicher, um so den CO2-Ausstoß konkret zu reduzieren.
Der Fonds ist im November gestartet, soll zehn Milliarden Euro Eigenkapital einsammeln und richtet sich an Anleger, die mindestens 10 000 Euro mitbringen. Stehen die Leute Schlange oder reden sie nur über Klimaschutz und lassen andere machen?
Wir haben in acht Monaten 425 Millionen Euro eingesammelt und finden das vom Start weg überraschend viel. Bis Ende 2022 peilen wir zwei Milliarden Euro an.
Bislang hat der Fonds nur Solar- und Windparks in Deutschland, Finnland, Schweden und Spanien gekauft. Warum noch keine Stromspeicher oder Ladeinfrastruktur?
Wir wollen zunächst planbare Erträge erzielen. Daher haben wir die ersten 350 Millionen Euro in Solar- und Windparks gesteckt. Wir waren aber auch schon bei einem Bieterverfahren für Speichertechnologie in Australien dabei, sind jedoch nicht zum Zug gekommen.
Sie werben damit, dass Anleger den Fonds trotz Beratungspflicht voll digital zeichnen können. Wie geht das?
Interessenten klicken sich auf der KlimaVest-Seite durch die Fragen, die ihnen auch ein Anlageberater stellen würde. Am Ende können sie digital zeichnen - oder sie erfahren, dass eine Beteiligung für ihr Risikoprofil nicht geeignet ist.
Sind die Gebühren geringer als beim Abschluss in einer Bankfiliale?
Nein. Die sind exakt gleich.