Zu spüren bekommen das vor allem die Dienstleister. Dass sich die Konjunktur trotzdem einigermaßen hält, liegt an der Industrie - vor allem dank starker Nachfrage aus dem Ausland.
Die Industrieproduktion liegt im Euroraum mit einem Plus von 0,8 Prozent im Januar gegenüber dem Dezember inzwischen sogar leicht über dem Niveau vom Anfang des Vorjahres (siehe Tabelle: plus 0,1 Prozent gegenüber Januar 2020). Dass die Zahlen nicht noch besser ausgefallen sind, liegt auch an den Folgen des Brexit. Mit dem Ende der Übergangsphase sorgten hohe Lagerbestände und Probleme an den Grenzen zu Großbritannien dafür, dass weniger Waren ausgeführt wurden. Ohne diesen Sondereffekt legte der Export um 4,9 Prozent zu.
Spannend bleibt es derweil in der Türkei. Die Inflationsrate ist dort zuletzt auf 16,2 Prozent gestiegen. Vor allem die Lebensmittelpreise haben sich deutlich verteuert. Die hohe Arbeitslosigkeit und eine dritte Corona-Welle erschweren die Situation für die Menschen im Land weiter. Der ehemalige Notenbankchef Naci Agbal hatte versucht, mit starken Zinserhöhungen die Lage in den Griff zu bekommen. Vor rund zwei Wochen erhöhte er den Leitzins überraschend deutlich um 2,0 Prozentpunkte auf 19 Prozent. Daraufhin wurde er vom Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan entlassen, der die Ansicht vertritt, dass hohe Zinsen die Inflation in die Höhe treiben. Die Lira verlor daraufhin deutlich an Wert. Mit Spannung wird nun die erste Notenbanksitzung unter dem neuen Vorsitzenden Sahap Kavcioglu erwartet, die parallel zum Erscheinen dieser BÖRSE ONLINE stattfindet.