Vor einem Jahr schien die Welt in Ordnung: Die globale Wirtschaft war auf bestem Weg, ihr mehrjähriges Wachstum fortzusetzen. Doch dann tauchte SARS-CoV-2 auf. Das neuartige Coronavirus verbreitete sich von China aus in kürzester Zeit weltweit und löste die schwerste Rezession seit Jahren aus. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass die weltweite Wirtschaft im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent eingebrochen ist. Zum Vergleich: Im Jahr 2009, als die Weltwirtschaft unter den Folgen der Finanzkrise des Jahres 2007 und der Eurokrise litt, betrug das Minus 0,1 Prozent.
Um die Verbreitung des Virus zu bremsen, ordneten viele Regierungen neben Ausgangsbeschränkungen die Schließung von Geschäften, Betrieben und Gastronomiebetrieben an - mit schweren Folgen für den Arbeitsmarkt: Millionen Menschen verloren ihre Jobs. In den USA etwa lag die Arbeitslosenrate im Frühjahr bei 15 Prozent, aktuell ist sie mit 6,7 Prozent immer noch hoch.
Auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt hinterlässt Corona Spuren. Im Jahresdurchschnitt 2020 waren laut Statistischem Bundesamt 44,8 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen lag die Zahl damit um 477 000 oder 1,1 Prozent niedriger als 2019. "Damit endete in der Corona-Krise der über 14 Jahre, auch während der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit in Deutschland", heißt es. Wegen des demografischen Wandels wäre mit dem Beschäftigungszuwachs aber wohl auch ohne Corona bald Schluss gewesen, so die Statistiker.
Indes hat China die Corona-Krise weitgehend ausgestanden. Die Wirtschaft im Reich der Mitte dürfte laut IWF-Schätzung 2020 um 1,9 Prozent zugelegt haben, die Industrieproduktion zog im November um sieben Prozent an.