Vergangene Woche gab es eine größere Korrektur bei der führenden Kryptowährung. Der Bitcoin verlor rund ein Viertel seines Werts. Die Heftigkeit erschreckt Anleger immer wieder. Zumal die ständigen neuen Rekorde unbedarftere Anleger vergessen ließen, dass es nach solchen extremen Anstiegen fast zwangsläufig zu größeren Korrekturen kommen muss. Die Bitcoin-Kursanstiege über 50 000 Dollar fanden zuletzt bei sinkenden Volumina statt. Ein Zeichen dafür, dass den Bullen doch ein wenig die Luft ausging. Auch die Situation bei den Altcoins, die teilweise enorme Kurssprünge machten, war eher bedenklich.
Trotzdem kann über mögliche Auslöser der Korrektur gerätselt werden. Manche Beobachter führen sie auf gestiegene Renditen von US-Staatsanleihen zurück, da höhere Anleiherenditen generell die Attraktivität von riskanteren Vermögensanlagen verringern. Die Rendite auf die zehnjährige Treasury Note stieg vergangene Woche auf den höchsten Stand seit einem Jahr. Außerdem gab es Spekulationen um einen Transfer von 28 000 Bitcoin im Wert von über 1,5 Milliarden Dollar. Die Übertragung der Bitcoin in mehrere Wallets ließ Befürchtungen über einen Dump eines Bitcoin-Wals laut werden. Man kann es aber auch einfach und wenig originell so sagen: Der Markt war zuletzt deutlich überhitzt.
Das langfristige Szenario bleibt unverändert. Die zunehmende Nachfrage bei abnehmendem Angebot führt zu einer Liquiditätskrise, die beim Bitcoin nur über den Preismechanismus gelöst werden kann und deshalb zu steigenden Preisen führt. Kurzfristige Einbrüche ändern daran nichts. Wir haben bereits häufig auf die Entwicklung bei der letzten Hausse 2017 hingewiesen. Auch bei der letzten Mega-Hausse 2017 gab es neben einigen kleineren Kursrückgängen allein vier Einbrüche mit 35 bis 40 Prozent. Das dürfte bei dem gerade laufenden Höhenflug nicht anders sein. Im Januar hatten wir bereits eine Korrektur um 30 Prozent. Vergangene Woche belief sie sich auf 25 Prozent vom Höchststand. Würde sich die Korrektur auf 40 Prozent ausweiten, käme der Bitcoin bis 35 000 Dollar zurück. Tradings im Bitcoin sind weiter allein schon aus steuerlichen Gründen wenig sinnvoll. Bei Altcoins kann das nach sehr starken Kursgewinnen anders sein. Beim Bitcoin ergibt es am meisten Sinn, den Gewinn möglichst lange steuerfrei laufen zu lassen. Vor einer wirklich großen und nachhaltigen Korrektur sollte man dann verkaufen. Diese dürfte aber frühestens zum Jahresende kommen.
Altcoin-Verluste ähnlich wie Bitcoin
Vor einer Woche wiesen wir auf die etwas ungesunden Kursexplosionen bei einigen Altcoins hin und rieten dazu, bei diesen auch mal Gewinne mitzunehmen. Die jüngste Kurskorrektur bestätigt diese Strategie, auch wenn die Kursverluste der großen Altcoins sich im Durchschnitt in der gleichen Größenordnung wie der Bitcoin bewegten. Nur wenige Coins wie Cardano und Solana waren im Plus. Die Bitcoin-Klone Litecoin und Bitcoin Cash sind wieder auf oder nahe den Allzeittiefstständen zum Bitcoin. Für Trader sollten sich bei diesen beiden Coins auf diesem Niveau sehr gute Chancen für kurzfristige überproportionale Kursgewinne ergeben, sobald der Bitcoin dreht.