BÖRSE ONLINE: Eine schärfere Kryptoregulierung in China hat einen Ausverkauf bei Cyberwährungen ausgelöst. Wie tief können Bitcoin & Co. noch fallen?
Carsten Mumm: Die Frage ist kaum beantwortbar. Die Kursentwicklung ist einfach zu volatil und von zu vielen unberechenbaren Faktoren abhängig: Äußerungen von einflussreichen Personen, von staatlichen Stellen oder Notenbanken können jederzeit größere Kursbewegungen auslösen. Krypto ist derzeit wohl die emotionalste Assetklasse - mit überzeugten Enthusiasten auf der einen und entschiedenen Gegnern auf der anderen Seite.
Welche Länder könnten China folgen?
Verbote gibt es bereits in Nigeria oder Indien. Wie wirksam sie sind, muss sich noch zeigen. Immerhin geht es bei Krypto-Assets um ein dezentrales, internetbasiertes System. Aber Regulierung wird es künftig sicher verstärkt geben - und auch geben müssen. Es ist eine junge Anlageklasse. Soll sie für breite Anlegerschichten offen sein, sind strengere Regeln auch nötig. Ansätze gibt es, auch in Deutschland.
Was sollen Privatanleger tun, die jetzt kalte Füße bekommen?
Wer sich für Bitcoin entscheidet, sollte wissen, dass es eine extrem volatile Assetklasse ist. Man muss sich fragen: Hat sich die grundsätzliche Investment-Story durch den Kurssturz verändert? Wer daran glaubt, dass Krypto-Assets künftig eine wesentliche Rolle in modernen Volkswirtschaften spielen, dürfte bei längererm Anlagehorizont eher entspannt sein und könnte sogar Positionen aufstocken.
Bei einer alternativen Kryptowährung?
Diversifikation ist immer sinnvoll, auch bei Kryptoassets. Bitcoin hat den Fokus auf Zahlungsfunktionen, Etherum ist eine Plattform für Finanzdienste. Künftig wird es Zugänge geben, die auch reale Assets wie Immobilien blockchainbasiert investierbar machen.