Der Bitcoin bewegt sich seit fast einem Monat in einer Spanne zwischen 46 000 und 52 000 Dollar. An den Weihnachtsfeiertagen konnte er sich zunächst wieder über der wichtigen Marke von 50 000 Dollar etablieren, kam dann aber erneut zurück und schwankte zum Jahreswechsel um die 47 000 Dollar. Zum Ende 2021 könnte es aus steuerlichen Gründen zu einigen Verkäufen - insbesondere von Institutionellen - gekommen sein, was die Preise gedrückt hat. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob es am Kryptomarkt ähnlich wie bei den Aktien einen Jahresanfangseffekt gibt. Dieser führte bei Aktien in der Vergangenheit wegen des Wiederanlagebedarfs oft zu steigenden Kursen im Januar.
Börsenkenner sehen den Kursverlauf im Januar auch als starken Indikator für das Gesamtjahr. In den vergangenen beiden Jahren gab es da eine deutliche Aufwärtsbewegung beim Bitcoin, der jeweils trotz zwischenzeitlicher großer Korrekturen, wie beim Corona-Crash im März 2020, ein starkes Gesamtjahr folgte. An den ersten Tagen im neuen Jahr zeigte der Bitcoin eine verhaltene Entwicklung. Der Markt könnte nun aber in den Startlöchern für eine Rally zum Beginn des neuen Jahres stehen. Die Inflation und negative Realverzinsung lässt weiter grüßen, und der Bitcoin dürfte - ähnlich wie die Aktien - vom TINA-Effekt (There Is No Alternative) profitieren.
Trends für 2022
Das Jahr 2022 wird wieder sehr spannend werden. Schafft der Bitcoin nun in einem weiteren Anlauf bald die Megamarke von 100 000 Dollar? Welches werden die interessantesten Sektoren? Metaverse und Gaming mit Coins wie Decentraland, Axie Infinity oder The Sandbox? Smart-Contract- Plattformen wie Ethereum, Solana oder Near Protocol? Der Bereich NFTs und Collectibles mit Coins wie Gala oder Flow? DeFi-Plattformen wie Terra oder Avalanche? Oder gibt es vielleicht sogar einen neuen hochgehypten Sektor?
Das renommierte Krypto-Analysehaus Arcane Research erwartet, dass der Bitcoin die Aktienmärkte erneut deutlich outperformt. Dabei spielen auch die Bitcoin- ETFs eine Rolle. Aktuell werden in diesen Instrumenten 846 000 Bitcoin gehalten. Bis zum Jahresende soll diese Zahl auf mehr als eine Million ansteigen. Bei den Altcoins wird erwartet, dass etablierte Coins wie Ripples XRP und Cardano aus den Top Ten fallen.
Der im vergangenen Jahr gesehene Ansturm von neuen Coins wie Solana oder Terra könnte auch 2022 anhalten. Ethereum hat im vergangenen Jahr mit einem Plus von 455 Prozent den Bitcoin mit einem Plus von 73 Prozent ganz erheblich outperformt. Arcane erwartet, dass dieser Effekt in diesem Jahr bei Layer- 1-Blockchains wie Terra oder Avalanche im Vergleich zu Ethereum auftreten könnte. NFTs und Gaming gehörten zu den großen Gewinnern des vergangenen Jahres. Bei NFTs wird erwartet, dass nun bald auch traditionelle Spieleentwickler das lukrative NFT-Geschäft in ihre Games integrieren werden. Im vergangenen Jahr ging außerdem die führende US-Kryptobörse Coinbase - die als erste auch in Deutschland eine Bafin-Lizenz bekommen hat - selbst an die Börse.