Fed-Chef Powell hat keine Absicht Kryptowährungen zu verbieten


Fed-Chef Jerome Powell hat am vergangenen Donnerstag auf einer Anhörung vor dem Kongress gesagt, dass er "keine Absicht" habe, Kryptowährungen zu verbieten. Sogenannte Stablecoins könnten jedoch in das Raster einer Regulierung fallen. Besagte Währungen weisen in der Regel eine geringe Volatilität auf und sind an einen Währungskorb oder andere Assets gekoppelt. Während das Reich der Mitte Bitcoin und Co hinter Schloss und Riegel stellt, schließen die Vereinigten Staaten offensichtlich ein derartiges Verbot aus. Diese Nachricht hat Anleger aufatmen lassen.

China-Sorgen lassen nach - aus den Augen, aus dem Sinn


Vor rund 1,5 Wochen hatte die chinesische Zentralbank ein umfassendes Verbot für Bitcoin und Co ausgesprochen und Börsianer zwischenzeitlich verschreckt. Der ganz große Schreck blieb allerdings aus, da die Hiobsbotschaft nicht ganz unerwartet kam. Bereits im Frühjahr und in den Jahren zuvor hatte man seitens der Regierung immer wieder darauf hingewiesen, dass man mit Kryptowährungen insgesamt nicht warm werden möchte. Als Grund fungieren Umweltbedenken, welche mit dem energieintensiven Mining einhergehen und womöglich Eigeninteressen, angesichts der sich in Entwicklung befindenden digitalen Staatswährung (digitaler Yuan). Hintergrund dürfte zudem ein noch größeres Bestreben nach Macht und Kontrolle über die eigenen Bürgerinnen und Bürger Chinas sein.

Short-Squeeze drängt Leeverkäufer aus dem Markt und mischt Karten neu


Auch wenn zu Wochenbeginn zunächst leichte Konsolidierungstendenzen zu erkennen sind, befindet sich die psychologische Mark von 50.000 Dollar in unmittelbarer Schlagdistanz. Binnen weniger Minuten war der Kurs am Freitag um über 2.500 Dollar in die Höhe geschnellt. Als Hintergrund fungierte aus technischer Sicht ein sogenannter "Short-Squeeze". Leeverkaufende Anleger wurden sprichwörtlich gezwungen, ihre Positionen glattzustellen, um weiteren Buchverlusten zu entkommen. Durch den Kurssprung konnte auch die wichtige 200-Tage-Linie wieder zurückerobert werden. Die Börsenampeln sind damit kurzfristig wieder auf Grün gesprungen.

Bitcoin: Zwischen Hoffen und Bangen um einen goldenen- und stürmischen Börsenherbst


Die Hoffnungen auf eine Jahresendrallye reißen in diesen Tagen nicht ab. Gerade mit Beginn eines saisonal stärkeren Monats wie dem Oktober bleiben die Gedankenspiele im Hinblick auf einen goldenen Herbst aktiv. In der Vergangenheit konnten rund 1,5 Jahre nach dem Bitcoin-Halving Aufwärtsambitionen am Markt beobachtet werden. Das letzte Event dieser Art fand im Mai 2020 statt. Basierend darauf erhoffen sich Anleger einen Jahresendspurt. Wichtig bleibt an dieser Stelle zu betonen, dass vergangene Ereignisse keine Garantie für zukünftige Entwicklungen darstellen. Das Halving erzeugt in der Bitcoin-Ökonomie eine Art "künstliche Angebotsverknappung". Das Tempo der ausgegebenen BTC-Einheiten wird in diesem Kontext rund alle vier Jahre halbiert. Vor dem Hintergrund der maximalen Anzahl von rund 21 Millionen Bitcoin-Einheiten versprechen sich Anleger zudem ein Aufbewahrungsmittel mit deflationärem Charakter.

Zum Vergleich: Die nach Marktgröße zweitwichtigste Währung Ether (ETH) weist dank des neu eingespielten London-Upgrades namens "EIP-1559" mittlerweile ebenfalls deflationäre Charakterzüge auf, da ETH-Einheiten aus dem Ethereum-Netzwerk "verbrannt" und damit aus dem Verkehr gezogen werden.

Bitcoin, Ether und Co: Jahresendrally voraus?


Die Chancen auf einen Jahresendspurt stehen m. E. nach wie vor gut. Gerade das vergangene Bitcoin-Halving aus dem Jahr 2020 könnte letzte Nachwirkungen ausstrahlen. Regulierungssorgen in den USA sowie in Europa besitzen jedoch weiterhin das Potenzial, einer möglichen Jahresendrally einen Abbruch zu tun. Das Jahr 2021 gilt nach wie vor als klassisches Regulierungsjahr. Die Investoren befinden sich irgendwo zwischen Hoffen und Bangen um einen goldenen- und stürmischen Börsenherbst.