Zum Halbjahresultimo fiel die Performance-Bilanz beim DAX zwar noch negativ aus. Konkret belief sich das Minus auf 7,1 Prozent. Aber in den beiden vergangenen Monaten sah die Börsenwelt schon wieder sehr viel besser aus. Stieg der deutsche Leitindex doch im Mau um 6,68 Prozent und im Juni um 6,25 %.

Besonders gut ist es im Vormonat für jene Aktien aus dem Anlageuniversum von Warburg Research gelaufen, von denen das Analysehaus zu Beginn jeden Monats am meisten überzeugt ist. Die acht für den Monat Juni vorgestellten deutschen Favoriten kamen jedenfalls im Schnitt auf ein Plus von 11,74 Prozent.

Ziel von Warburg Research beim Erstellen dieser Empfehlungsliste ist es, den eigenen institutionellen Kunden Anlageideen an die Hand zu geben, mit denen diese zügig Geld verdienen können. Um in die Auswahlliste aufgenommen zu werden, müssen die Analysten einfach nur fest der Meinung sein, dass hier aufgrund anstehender Ereignisse zeitnah Kursbewegungen in die hausintern erwartete Richtung einsetzen.

Es geht also zumeist um Werte, bei denen potenzielle Kurskatalysatoren anstehen, welche die Notierungen nach oben oder nach unten zu schieben versprechen. Chancen bekommen vereinzelt aber auch Aktien, bei denen die zuständigen Analysten einfach eine Fehlbewertung bei den betroffenen Unternehmen wittern. Zu den Auswahlkriterien zählen dabei Bewertung, Wachstum, Qualität, Momentum und Nachrichtenfluss.

Bis jetzt ist es Warburg Research sehr gut gelungen, die erwähnte Zielsetzung bei den so genannten High Conviction Stocks zu erfüllen. Denn den eigenen Angaben zufolge ergibt sich für dieses Jahr in den ersten sechs Monaten bisher ein Ergebnis, das die Bilanz des als Vergleichsmaßstabes dienenden MDAX um 22,8 Prozentpunkte übertroffen hat und seit der Auflage des Konzepts Anfang 2017 sogar um 170,5 Prozentpunkte.

BÖRSE ONLINE stellt nachfolgend jene acht deutschen Aktien vor, von denen sich die Analysten im laufenden Monat in Sachen positiver Kursaussichten besonders viel versprechen. In der Spitze bewegen sich die Kursziele dabei um 87 Prozent über den aktuellen Notierungen.

Koenig & Bauer-Aktie



Bei den Aktien von Koenig & Bauer hat Warburg Research das Kursziel zwar von 42,20 Euro auf 37,20 Euro gesenkt. Aber das lässt den Anteilsscheinen des Druckmaschinenherstellers noch immer viel Luft nach oben. Denn gemessen an der aktuellen Notiz von 19,89 Euro ergibt sich eine positive Differenz von rund 87 Prozent.

Wie es heißt, litt das Unternehmen im ersten Quartal 2020 stark unter den Reisebeschränkungen, was zu einer sehr geringen Umsatzgenerierung führte. Trotz des schwachen Umfelds sei der Auftragseingang überraschend stark von der Nachfrage im Verpackungsdruck getragen worden.

Die zuständigen Analysten glauben, dass der Umsatz im zweiten Quartal bereits besser sein könnte als im ersten Quartal, da die Reisebeschränkungen nachgelassen haben und der Auftragseingang wieder deutlich über dem Umsatz liegen könnte, was zu einem hohen Auftragsbestand und damit zur Grundlage für ein deutlich besseres zweites Halbjahr führen würde.

Insgesamt geht man davon aus, dass das Unternehmen auch in dem stark gedrückten wirtschaftlichen Umfeld im Jahr 2020 ein positives Ergebnis erzielen kann. Die Gesellschaft sei in Bezug auf die Nischenmarktpositionierung und die Bilanzqualität in einer viel stärkeren Position als die Hauptkonkurrenten.

Die Schätzungen für die Geschäftsjahre 2020 bis 2022 sehen wie folgt aus: 0,58, 1,85 und 3,17 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 6,3, was als sehr niedrig einzustufen ist. Den Prognosen zufolge soll es für das Jahr 2021 auch wieder eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie geben und die Ausschüttung soll dann im Folgejahre auf 1,00 Euro je Anteilsschein steigen.

Profil



Koenig & Bauer ist der älteste Druckmaschinenhersteller der Welt und verfügt über eines der breitesten Produktprogramme der Branche. Seit über 200 Jahren unterstützt das Unternehmen die Drucker mit innovativer Technik, passgenauen Verfahren und vielfältigen Services. Das Portfolio reicht von Banknoten über Karton-, Folien-, Blech- und Glasverpackungen bis hin zum Bücher-, Display-, Kennzeichnungs-, Magazin-, Werbe- und Zeitungsdruck. Offset- und Flexodruck bei Bogen und Rolle, wasserloser Offset, Stahlstich-, Simultan- und Siebdruck oder digitaler Inkjetdruck gehören ebenfalls zum Angebot.



Puma-Aktie



Bei den Anteilsscheinen von Puma beträgt das Kursziel von Warburg Research 76,00 Euro. Mit dieser Vorgabe ging es im Mai von zuvor 64,00 Euro nach oben. Das heißt, man traut diesem Wert bei einem aktuellen Kurs von 69,66 Euro einen Anstieg von gut neun Prozent zu.

Laut dem zuständigen Analysten Jörg Philipp Frey beschleunigten sich bei dem Sportartikel-Hersteller im ersten Quartal die Marktanteilsgewinne. Die Verkaufsdynamik bei Puma sei um 18 Prozentpunkte besser gewesen als bei Adidas und sogar um 21 Prozentpunkte besser als bei Under Amour.

Während Puma im Jahr 2019 ebenfalls zweistellig über diesen Vergleichsunternehmen gelegen habe, habe sich die relative Leistung im ersten Quartal sogar um sieben Prozentpunkte verbessert. Das Quartal von März bis Mai von Nike, in dem der US-Branchenführer ein Umsatzrückgang von 36 Prozent verzeichnet habe, deute darauf hin, dass Puma im zweiten Quartal auch im Vergleich zum Marktführer gut abschneiden haben dürfte.

Frey ist zuversichtlich, dass Puma bereits im dritten Quartal wieder zum Umsatzwachstum zurückkehren wird, was bedeuten würde, dass Puma als erste der großen Markenanbieter wieder wachsen würde. Angesichts der Tatsache, dass Puma derzeit mit einem 20-prozentige Bewertungsrabatt gegenüber Adidas gemessen am Verhältnis von Unternehmenswert zum Umsatz gehandelt werde, stünden die Chancen gut für eine positive Kursentwicklung. Zumal dafür auch die besseren langfristigen Wachstumsaussichten (Aufholpotenzial in China, Marktführer in Indien, starke Position im Frauen- und Sportbereich) und eine steigende Marge sprechen würden.

Den Gewinn je Aktie sah man hier zuletzt für 2020 bei 0,84 Euro, für 2021 bei 1,99 Euro und für 2022 bei 2,58 Euro.

Profil



Die Puma SE Rudolf Dassler Sport (Puma) ist ein international tätiger Sportartikelhersteller. Das Unternehmen entstand durch die Aufteilung der 1948 gegründeten Gebrüder Dassler Schuhfabrik zwischen den Brüdern Rudi und Adi Dassler in Adidas und Puma. Das Unternehmen entwickelt und produziert Schuhe, Textilien und Accessoires. Die Produktpalette von Puma umfasst zahlreiche Produkte für den In- und Outdoorbereich. Im Bereich Sport Fashion kooperiert Puma mit namhaften Designer-Labels wie Alexander McQueen, Mihara Yasuhiro und Sergio Rossi. Darüber hinaus bestehen auch Kooperationen im Bereich Lifestyle-Kleidung mit BMW oder dem BVB.



Cewe-Aktie



Bei den Aktien der Cewe Stiftung & Co. KGaA hat Warburg Research das Kursziel auf 113,00 Euro festgezurrt. Damit ergibt sich gemessen an der aktuellen Notiz von 97,30 Euro die Chance auf einen Anstieg von gut 16 Prozent.

Nach Einschätzung des zuständigen Analyten Thilo Kleibauer ist der Foto-Entwickler dank einer grundsoliden Bilanz und einer hohen Kundenbindung im Kernsegment Fotofinishing für harte Zeiten gut gerüstet.

Im ersten Quartal habe sich die dynamische Wachstumsdynamik im Fotofinishing fortgesetzt. Auch für das zweite Quartal erwartet er gute Zahlen in diesem Segment, da die Nachfrage nach Fotobüchern im April/Mai vom Stay-at-Home-Effekt profitiert haben dürfte.

Inzwischen sei die exklusive Partnerschaft mit Boots, der größten britischen Drogeriemarktkette, im Online-Kanal unter der Überschrift "Bootsphoto powered by Cewe" gestartet. Die Einführung von rund 2.500 Fotostationen und Displays in den Geschäften werde im Laufe des Jahres folgen.

Warburg Research betrachtet dies als einen wichtigen Meilenstein für Cewe in Großbritannien, wo die Markenbekanntheit derzeit noch deutlich geringer sei als in der DACH-Region, Frankreich oder Polen. Daher unterstreiche die Einführung von Boots das internationale Wachstumspotential und sollte auch als "Blickfang" für die Cewe-Aktie gesehen werden.

Den Gewinn je Aktie sieht Kleibauer 2020 bei 4,92, 2021 bei 5,82 Euro und 2022 bei 6,28 Euro. Aus letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 15,5. Den Schätzungen zufolge sollen für die genannten Jahren 2,00, 2,10 und 2,20 Euro je Anteilsschein an Dividende fließen.

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Die Cewe Stiftung & Co. KGaA ist eine der führenden internationalen Fotoentwicklungs-Gruppen. Das Unternehmen ist Holding einer Reihe operativ tätiger Gesellschaften im In- und Ausland. Diese beliefern sowohl den stationären Handel als auch den Internethandel (e-Commerce) mit Fotoarbeiten. Das Unternehmen entwickelt jährlich mehrere Milliarden Farbfotos und mehrere Millionen Cewe Fotobücher, die sowohl von Filmen als auch von digitalen Bilddaten stammen.

Weitere Produkte sind Fotokalender, Grußkarten und Wanddekorationen. Cewe Color zählt zu den Vorreitern bei der Einführung neuer digitaler Technologien, z. B. der Bestellung von Digitalfotos über das Internet oder mit Hilfe von Orderterminals (DigiFoto-Makern) im stationären Handel. Im Segment Online-Druck vermarktet der Fotoentwickler überwiegend Werbedrucksachen über die Vertriebsplattformen Cewe-PRINT, saxoprint und viaprinto.



Init-Aktie



Bei den Aktien von Init Innovation in Traffic Systems SE hat Warburg Research ein Kursziel von 50,00 Euro ausgegeben. Vergleicht man das mit der Xetra-Schlussnotiz vom Mittwoch von 35,90 Euro, errechnet sich daraus theoretisch ein Aufwärtspotenzial von 39,3 Prozent.

Der zuständige Analyst Robert-Jan Van Der Horst erinnert daran, dass man erst jüngst im April die Abdeckung dieses Titels mit einer Kaufempfehlung aufgenommen hat. Die starken Erstquartalszahlen habe seine Prognose bestätigt, dass sich die hohe Wachstumsdynamik des Vorjahres 2019 (Umsatz +15,3 Prozent) auch in diesem Jahr fortsetzen wird (Erstquartalsumsatz +14 Prozent).

Nach einem Rekordauftragseingang in den ersten drei Monaten des Vorjahres in Höhe von 69,2 Millionen Euro, der durch einen Großauftrag von Metropolitan Transit System (MTS) in San Diego (30 Millionen Dollar) getrieben worden sei, habe der diesjährige Auftragseingang mit 44 Millionen Euro allerdings noch nicht die hohe Visibilität des Vorjahres erreicht.

Warburg Research erwartet aber, dass sich dies im Juli mit einem weiteren Großauftrag aus Houston, Texas, ändern wird. Im Februar habe Init bekannt gegeben, dass die Metropolitan Transit Authority of Harris County (METRO) ein Angebot zur Beauftragung der Init-Lösung für ein automatisches Tarifsystem angenommen habe, das allein einen Auftragseingang von 30 Millionen Euro bringen sollte.

Unter Einbeziehung von Cross-Selling, Folgeaufträgen und Serviceverträgen schätzt man das gesamte Umsatzpotenzial des Houston-Auftrags in den nächsten Jahren auf rund 100 Millionen Euro. Damit würde dieser Auftrag die Visibilität für die diesjährige Prognose (Auftragseingang 180-190 Millionen Euro, Umsatz 180 Millionen Euro, EBIT 18-20 Millionen Euro) sowie das mittelfristige Ziel eines durchschnittlichen jährlichen Wachstums von 15 Prozent erhöhen. Und diese Perspektive werde noch nicht ausreichend im Aktienkurs widergespiegelt.

Den Gewinn je Aktie taxiert Warburg Research für 2020 auf 1,25 Euro, nach 1,13 Euro im Vorjahr. Die Schätzungen für 2021 und 2022 bewegen sich bei 1,70 Euro bzw. bei 2,19 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 16,4.

Profil



Die Init SE ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Verkehrstelematik. Telematik ist ein spezieller Bereich der Nachrichtentechnik, in dem die Kommunikation mit der Informatik verbunden wird. Unter Telematik wird das Messen, Steuern und Regeln per Fernsteuerung über feste und mobile Telekommunikationsnetze verstanden. Ein Bereich der Telematik ist die Verkehrstelematik. Darunter fallen Anwendungen, die das Verkehrsgeschehen erfassen und steuern. Die Init-Unternehmensgruppe entwickelt, konstruiert, produziert und vertreibt Telematikkomponenten, Telematiksysteme und elektronische Zahlungssysteme für Busse und Bahnen.

Des Weiteren führt sie die Installationen ihrer Telematiklösungen durch und passt diese an die Bedürfnisse der Kunden bzw. an vorhandene Drittsysteme an. Init deckt die Wertschöpfungskette von der Planung über die Entwicklung (Soft- und Hardware), die Produktion (geringe Fertigungstiefe), die Installation/Integration (modulare Hard- und Softwarekomponenten) bis zur Wartung der Systeme ab. Darüber hinaus entwickelt und vertreibt das Unternehmen Applikationen für das iPhone und andere Smartphones, die die Bilder oder Kameraansichten vom Standort des Nutzers mit computergenerierten Zusatzinformationen anreichert - etwa zu den möglichen Verbindungen, zur Entfernung der nächsten Haltestelle.



Jost Werke-Aktie



Im Falle der Aktien der Jost Werke AG ist die Kaufempfehlung von Warburg Research mit einem Kursziel von 38,00 Euro versehen. Wobei es so ist, dass ist mit dieser Vorgabe kürzlich erst am 17. Juni um sechs Euro nach oben gegangen ist. Auf der derzeit gültigen Basis ergibt sich bei einer aktuellen Notiz von 30,20 Euro ein Aufwärtspotenzial von knapp 26 Prozent bei dem Hersteller und Lieferant von sicherheitsrelevanten Systemen für Nutzfahrzeuge.

Wie es zu diesem Wert grundsätzlich erläuternd heißt, dauerten basierend auf historischen Erfahrungen die Boom-and-Bust Zyklen innerhalb der LKW- und Anhängerindustrie typischerweise etwa 18 Monate bis maximal 24 Monate. Das Management von Jost sei zuversichtlich, dass spätestens im zweiten Halbjahr 2021 eine Geschäftserholung einsetzen werde.

In Anbetracht des allgemein konservativen Charakters der Kapitalmarktkommunikation von Jost hält der zuständige Analyt Mustafa Hidir diese Erwartungshaltung für vorsichtig und er geht davon aus, dass bereits im ersten Quartal 2021 eine spürbare Erholung einsetzen wird, da der Einbruch der Auftragseingänge bereits im zweiten Quartal 2019 begonnen habe.

In China sehe das Unternehmen bereits eine starke V-förmige Erholung, wobei sowohl die Produktion als auch die Nachfrage auf Hochtouren liefen. Das starke Auftragsbuch für das dritte Quartal 2020 überzeugt Hidir von der Nachhaltigkeit dieser Marktentwicklung, und er erwartet für den europäischen Markt in den kommenden Quartalen eine moderate Erholung des Nachfrageniveaus.

Für die USA geht er von einer Fortsetzung der Nachfrageschwäche aus, von der er erwartet, dass sie für den Rest des Jahres anhalten wird, gefolgt von einer starken Erholung im Jahr 2021. In der Zwischenzeit erziele das Unternehmen im stabilen Aftermarket-Geschäft anständige Margen. Auch wenn das aktuelle makroökonomische Umfeld für den Rest des Jahres auf gedämpfte Kundenendmärkte hindeute, werde das positive Anlagevotum durch die attraktive Bewertung und die Wahrscheinlichkeit einer V-förmigen Erholung im Jahr 2021 gestützt.

Das Verschuldungsniveau sei zwar etwas angespannt, es gebe aber genügend finanzielle Optionen, um die gegenwärtige Situation zu überstehen. Jost biete ein attraktives Risiko-Ertrags-Profil. Nächster Katalysator für die Aktien könnte die Veröffentlichung der Halbjahreszahlen am 13. August sein, wobei es bei den derzeitigen Konsensschätzungen der Analysten noch Luft nach oben geben dürfte.

Die Gewinnschätzungen sehen für 2020 einen Wert von 0,64 Euro vor und in den beiden Folgejahren sollen dann 2,48 Euro bzw. 2,82 je Aktie Euro herausspringen. Auf letztgenannter Basis errechnet sich ein geschätztes KGV von 10,7.

Profil



Die Jost Werke AG ist ein international führender Hersteller und Zulieferer für die LKW-Industrie. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt in der Herstellung von sicherheitsrelevanten Systemen für Zugmaschinen, Auflieger und Anhänger. Das Produktportfolio unterteilt sich in drei Bereiche. Der Bereich "Vehicle Interface" stellt Produkte für Nutzfahrzeugkombinationen her, die aus Truck und Trailer bestehen. Das umfasst unter anderem Sattelkupplungen und Stützwinden.

Die Jost Werke AG ist in diesem Produktsegment weltweit führender Anbieter, die Produkte werden unter den Kernmarken "JOST", "ROCKINGER", "TRIDEC" und "Edbro" vertrieben. Im Bereich "Handling Solutions" konzentriert sich das Unternehmen auf Containertechnologie und hydraulische Zylinderprodukte. Das Geschäftsfeld "Maneuvering" bietet vor allem Achsen für Sattelzugmaschinen und Sattelauflieger und Anhänger sowie Zwangslenkungssysteme an. Das Unternehmen betreibt ein weltweites Vertriebsnetz und unterhält Produktionsstätten auf fünf Kontinenten.



Jungheinrich-Aktie



Bei SDAX-Vertreter Jungheinrich hat Warburg Research zum Ende des Vormonats eine Kaufempfehlung bestätigt und dabei das Kursziel von 19,00 Euro auf 27,00 Euro angehoben. Kann der Titel bis zu dieser Vorgabe vordringen, wäre das bei einer aktuellen Notiz von 20,10 Euro gleichbedeutend mit einem Anstieg von 34,3 Prozent.

Bei dem in der Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik tätigen Unternehmen erwartet der zuständige Analyst Stefan Augustin in einer Wiederholung der Entwicklung von 2009 eine zügige Erholung der EBIT-Marge in den Geschäftsjahren 2021 und 2022.

Gleichzeitig dürfte der Marktrückgang in Europa im Geschäftsjahr 2020 weniger stark ausfallen als die minus 50 Prozent im Geschäftsjahr 2009. Dies basiere auf der Annahme, dass sich der April 2020 mit einem Rückgang von 40 Prozent als der schwächste Monat erweisen wird, während im Mai eine sequenzielle Verbesserung zu verzeichnen gewesen sei.

Da man das Aftermarket-Geschäft als Haupttreiber der Rentabilität betrachtet, werde die Ertragserholung weniger durch das absolute Marktniveau als vielmehr durch Kostenanpassungen in der Produktion angetrieben werden. Die Warburg-Prognose für das Geschäftsjahr 2022 sieht eine EBIT-Marge von 6,9 Prozent (auf dem gleichen Niveau wie im Geschäftsjahr 2011) vor, was 20 Prozent über der Konsenserwartung liegt, von der man erwartet, dass sie nach oben korrigiert wird.

In der zuvor erwähnten Studie vom 30. Juni) ist von möglichem Rückenwind durch ein stärker renditeorientiertes Management der Mietflotte die Rede. In Kombination mit anderen Initiativen, die mit der Vorstellung der Strategie für 2025 im späteren Verlauf des Jahres näher erläutert würden, hält Augustin das indikative Ziel einer achtprozentigen EBIT-Marge des Unternehmens für gut erreichbar.

Beim Ergebnis je Aktie kalkuliert Schwarz für 2020 mit 0,45 Euro, für 2021 mit 1,26 Euro und für 2022 mit 1,89 Euro. Das heißt, auf letztgenannter Basis bewegt sich das geschätzte KGV bei 10,6.

Profil



Die Jungheinrich AG zählt zu den international führenden Anbietern in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Insbesondere konzentriert sich das Unternehmen auf Produkte und Dienstleistungen "rund um den Stapler". Die Produktpalette umfasst im Bereich Flurförderzeuge Hubwagen, radunterstützte Stapler, Elektrostapler, Diesel-/Treibgasstapler, Schubmaststapler, Kommissionierer und Hochregalstapler. In dem Bereich Regale & Lagereinrichtungen bietet das Unternehmen Mehrplatzregale, Hochregale, Einfuhr- und Durchfahrregale, Durchlauf- und Einschubregale, verfahrbare Regale, Systembühnen, Kommissionierungsregale sowie Fachbodenregale an.

Des Weiteren offeriert Jungheinrich verschiedene Lösungen für die Lagerorganisation wie z.B. Lagerverwaltung, Staplersteuerung, Datenfunklösungen ergänzt durch Services wie logistische Beratung und die Erstellung von Konzeptstudien, Pflichtenhefterstellung, Projektmanagement und die Wartung von bestehenden Systemen. Weitere Betätigungsfelder von Jungheinrich sind das Erstellen von maßgeschneiderten "Allround-Lösungen", der Vertrieb von Miet- und Gebrauchtgeräten, weltweiter Kundendienst für Wartung und Reparatur sowie das Erbringen von Finanzdienstleistungen in den Bereichen Rental, Leasing, Teilzahlung und Mietkauf. Im Rahmen der Strategie, den Bereich Logistik weiter auszubauen, übernahm Jungheinrich die restlichen 75 Prozent an der ISA - Innovative Systemlösungen für die Automation GmbH, ein Softwarehaus für Lager- und Materialflusstechnik.



Stabilus-Aktie



Bei den Aktien von Stabilus hält Warburg Research Kurse von 55,00 Euro für angemessen. Diese Vorgabe hat man eben erst am 29. Juni um sechs Euro erhöht. Das bedeutet angesichts einer aktuellen Notiz von 47,78 Euro bei diesem Wert, dass die Kaufempfehlung einen Anstieg von gut 15 Prozent verspricht.

Laut dem zuständigen Analyten Marc-René Tonn ist der in Luxemburg ansässige, aber in Deutschland gelistete Hersteller von Gasdruckfedern und hydraulischen Dämpfern auf dem besten Weg, im dritten Quartal 2019/20 (dessen Resultate am 3. August veröffentlicht werden sollen) ein positives Betriebsergebnis erzielt zu haben. Und das trotz der stark negativen Auswirkungen durch die Coronavirus-Krise auf die Automobilproduktion, insbesondere in Europa und der NAFTA-Region.

Dies beweise erstens die stabilisierende Wirkung des margenstarken Industriegeschäfts auf den Umsatz und insbesondere die Erträge. Zweites belege das die Widerstandsfähigkeit aufgrund eines insgesamt hohen Margenprofils und drittes demonstriere es die Fähigkeit des Unternehmens, die Kosten schnell anzupassen.

Solide Gewinne, ein starkes Profil beim freien Cashflow und die Aussicht auf eine rasche Rückkehr zur Outperformance der weltweiten Leichtfahrzeuge-Produktion bei Powerise sollten positive Antriebskräfte für den Aktienkurs sein.

Bei der Präsentation der Zahlen für das dritte Quartal 2019/20 erwarten Warburg, dass das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt eine neue Prognose für das Gesamtjahr 2019/20 abgeben wird. Ein erster Einblick zu neuen mittelfristigen Ziele wäre nach der Aussetzung der bisherigen Pläne zu begrüßen. Tonn geht derzeit von einer durchschnittlichen Umsatzwachstumsrate von 6,3 Prozent p.a. für den Zeitraum 2019/20 bis 2024/25 aus. Auf der Grundlage eines weiteren Wachstums bei Powerise könnten eine Erhöhung der Zahl der mit Gasfedern ausgestatteten Leichtfahrzeuge sowie organisches Wachstum und Fusionen und Übernahmen im Industriegeschäft sogar stärkere Wachstumsaussichten ermöglichen.

Beim Gewinn je Aktie kalkuliert Tonn für das laufende Jahr mit 1,83 Euro, für das kommende Geschäftsjahr mit 3,00 Euro und für das übernächste Jahr mit 3,55 Euro. Auf letztgenannter Basis errechnet sich ein geschätztes KGV von 13,5.

Profil



Stabilus S.A. ist ein luxemburgischer Hersteller von Gasdruckfedern und hydraulischen Dämpfern mit Sitz in Luxemburg. Das Unternehmen wurde 1934 gegründet und beschäftigt weltweit über 4.000 Mitarbeiter an neun Produktionsstandorten. Das bekannteste Produkt der Firma Stabilus ist der Lift-O-Mat. Dieser kommt zum größten Teil bei Heckklappen und Motorhauben von PKW zum Einsatz, aber auch in der Medizin- und Rehatechnik und in der Seefahrt. Auch in Drehstühlen oder anderen Möbeln kommen Gasfedern oder Dämpfer von Stabilus zum Einsatz. Am 23. Mai 2014 erfolgte der Börsengang der Holdinggesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse im Prime Standard des regulierten Marktes.



Süss Microtec-Aktie



Der deutsche Anbieter von Anlagen und Prozesslösungen für die Halbleiterindustrie und verwandte Märkte Süss Microtec ist die achte und letzte Aktie, die Warburg Research im Juli auf der Long-Seite favorisiert. Das Kursziel beträgt hier 18,50 Euro, wobei man diese Vorgabe am 23. Juni um 1,50 Euro erhöht hat. Das aktuelle Ziel bewegt sich um 33,5 Prozent über den derzeitigen Notierungen von 14,08 Euro bewegt.

Wie der zuständige Analyst Malte Schaumann ausführt, ist das Unternehmen in 2020 auf dem besten Weg hin zu einem Rekordjahr auf Umsatzebene. Diese Erwartungshaltung werde unterstrichen durch die jüngste Meldung eines Rekord-Quartalsauftragseingangs von fast 90 Millionen Euro, der trotz des schwierigen Marktumfelds zu einem Auftragszuwachs von rund 70 Prozent im ersten Halbjahr geführt haben sollte.

Zu den Haupttreibern gehöre der Ausbau des EUV-Marktes, der zu einer anhaltend hohen Nachfrage nach Reinigungssystemen für Fotomasken führe. Darüber hinaus habe die Etablierung von 5G bereits im ersten Quartal zu einem soliden Auftragsniveau beigetrage und sei nun auch für den außergewöhnlich hohen Auftragseingang im zweiten Quartal verantwortlich gewesen.

Während ein solches Auftragsniveau voraussichtlich kurzfristig gesehen nicht nachhaltig sein werde (das Umsatzziel von 400 Millionen Euro bis 2025 bleibe unverändert), dürfte die Nachfrage im Zusammenhang mit 5G doch ein mehrjähriger struktureller Geschäftstreiber sein.

Aufgrund des hohen Auftragseingangs geht Schaumann davon aus, dass Süss seine Gesamtjahresprogose bald anheben wird und die Vorgabe dabei über den aktuellen Konsenserwartungen ausfallen dürfte. Darüber hinaus dürfte die Rückkehr zu einer besseren Rentabilität ein weiterer Kurstreiber sein. Nach einer immer noch niedrigen Bruttomarge im erst Quartal sei zu erwarten, dass das Unternehmen Verbesserungen melden kann.

Die Gewinnreihe je Aktie sieht für 2020 einen Wert von 0,30 Euro vor und für 2021 von 0,74 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von rund 19.

Profil



Die Süss Microtec AG entwickelt Anlagen für die Herstellung von Mikroelektronik und -systemtechnik. Der Konzern liefert Systemlösungen für die Halbleitertechnik, die im Labor- und Produktionsbereich eingesetzt werden. Diese umfassen alle notwendigen Arbeitsschritte der Waferbearbeitung. Dazu gehören die Belackung, Aushärtung und Entwicklung sowie Justage und Bonden.

Darüber hinaus liefert das Unternehmen auch Zusatzausrüstung für Nanoimprinting, optische Linsen und Ausrüstung für die Prüfung von Funktion und Zuverlässigkeit der Wafer. Die Lösungen werden in verschiedenen Märkten und Industrieanwendungen wie der Herstellung von Speicherchips, Kameras für Mobiltelefone oder Reifendrucksensoren eingesetzt. Zudem ist SÜSS in Spezialmärkten aktiv und konzentriert sich dort auf die Aufbau- und Verbindungstechnik von Mikrochips für Anwendungen in der Chipfertigung, der Telekommunikation und der optischen Datenübertragung.