"Der Mindestkurs wurde in einer Zeit der massiven Überbewertung des Frankens und größter Verunsicherung an den Finanzmärkten eingeführt", erklärten die Währungshüter. "Der Franken bleibt zwar hoch bewertet, aber die Überbewertung hat sich seit Einführung des Mindestkurses insgesamt reduziert."
Die SNB hatte die Euro-Kursuntergrenze im September 2011 zum Schutz der exportorientierten Industrie des Landes festgesetzt und ihn zeitweise mit Devisenkäufen in Milliardenhöhe verteidigt. SNB-Präsident Thomas Jordan hatte erst Anfang Januar den Mindestkurs als unverzichtbar bezeichnet. "Der Mindestkurs ist absolut zentral um eben adäquate, richtige monetäre Bedingungen für die Schweiz aufrechtzuerhalten", sagte Jordan am 5. Januar in einem Interview des Schweizer Fernsehens.
Das Risiko für eine Rezession in der Schweiz nehme durch den Schritt der SNB nun schlagartig zu, erklärte UBS-Volkswirt Daniel Kalt.
STRAFZINS WIRD VERSCHÄRFT
Die SNB kündigte zudem an, dass der Strafzins auf Einlagen von Banken bei der Zentralbank erhöht wird. Der Zins für Guthaben auf den Girokonten, die einen bestimmten Freibetrag übersteigen, wird um 0,5 Prozentpunkte auf minus 0,75 Prozent angehoben. Zudem verschiebt die SNB das Zielband für ihren Referenzzins Dreimonats-Libor tiefer in den negativen Bereich auf minus 1,25 bis minus 0,25 Prozent.
Reuters