Seit Jahresbeginn erzielten Anleger mit Aktien deutscher Immobilienunternehmen üppige Gewinne: So verteuerte sich die Aktie der KWG Kommunale Wohnen um rund 41 Prozent. Trotzdem notiert sie derzeit noch rund 19 Prozent unter ihrem Nettovermögenswert (Net Asset Value, NAV) von 11,01 Euro, den das Unternehmen zum 30. Juni auswies.

An dem Berliner Unternehmen hat sich der Immobilienkonzern Conwert im Dezember 2012 mit 60 Prozent beteiligt und diesen Anteil seither auf 80 Prozent aufgestockt. Mittelfristig dürfte Conwert weitere KWG-Anteilscheine kaufen. Dafür sprechen jedenfalls die Unterbewertung der Aktie und die Unternehmensstrategie, die das Ziel hat, das Immobilienportfolio nachhaltig profitabler zu machen.



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Leerstand runter, Mieten rauf



Ende 2014 standen 9,8 Prozent der insgesamt 8627 Wohn- und Gewerbeeinheiten der KWG leer. 2013 waren es noch 12,5 Prozent. Durch Neuvermietungen wollen die Berliner die Leerstandsquote mittelfristig unter fünf Prozent senken.

Außerdem will das Unternehmen die Mieteinnahmen kontinuierlich steigern. Dazu passt KWG zum einen die Mieten an die im Mietspiegel veröffentlichten Durchschnittsmieten an. Zum anderen müssen Mieter besonders hochwertiger Wohnungen zusätzlich zur regulären Miete sogenannte Qualitätsprämien zahlen. Des Weiteren steht auf der Agenda, das Management des Immobilienbestands zu optimieren. Dadurch sollen die Kosten sinken. Darüber hinaus sind Akquisitionen in deutschen Metropolregionen und mittelgroßen Städten geplant, in denen die KWG bereits Wohnungen und Gewerbeobjekte besitzt. Allerdings wird das Unternehmen nur dann zukaufen, wenn das strategisch sinnvoll ist. Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn der Kauf eines Wohnungsbestands Synergien bei der Immobilienbewirtschaftung ermöglicht.

Überdies kümmern sich Experten bei der KWG um die Sanierung von vernachlässigten Wohnungsbeständen. Dafür investierte das Berliner Unternehmen voriges Jahr 12,2 Millionen Euro. Die Qualität des Immobilienportfolios hat sich dadurch deutlich verbessert. Zudem reduzierten sich die Instandhaltungskosten von 7,60 Euro je Quadratmeter im Jahr 2013 auf 5,01 Euro je Quadratmeter 2014. Auch mittelfristig werden die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen dafür sorgen, dass die Kosten für die Instandhaltung der Gebäude weiter sinken.

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Gute Halbjahreszahlen



In der ersten Jahreshälfte 2015 kam die KWG gut voran, wie die Kennzahl Funds from Operations (FFO) zeigt. Sie gibt bei Immobilienkonzernen das Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit an. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum stiegen die FFO um 41,2 Prozent auf rund fünf Millionen Euro. Der Nettogewinn kletterte um 20,8 Prozent auf 3,4 Millionen Euro.

Auch künftig dürfte das Unternehmen auf Erfolgskurs bleiben. Deshalb eignet sich die KWG-Aktie als Depotbeimischung. Nachdem unser Kursziel von neun Euro zwischenzeitlich sogar übertroffen wurde, passen wir Stopp- und Zielkurs nach oben an.