Auf diese Phänomene habe die Geldpolitik ohnehin keinen direkten Einfluss. Sie gehe davon aus, dass die Effekte weitgehend vorübergehender Natur seien und die Inflation 2022 wieder sinke. "Aus diesem Grund sollten wir jetzt nicht überreagieren."
Lagarde verglich die derzeitige Lage mit der Situation in Japan nach dem Tsunami 2011. Damals seien Autohersteller fast vollständig von Nachschub abgeschnitten gewesen, doch nach neun Monaten sei der Normalzustand wieder erreicht worden und die Lieferketten seien wieder intakt gewesen: "Manager werden auch heute alles daransetzen, ihre Geschäfte wieder ins Laufen zu bringen.", sagte Lagarde. Die Inflation im Euro-Raum war im September mit 3,4 Prozent so hoch wie seit 13 Jahren nicht mehr. Ein Großteil des derzeitigen Auftriebs ist nach Ansicht der Währungshüter jedoch nur vorübergehend und durch die Folgen der Corona-Krise bedingt - so auch Lieferkettenprobleme und Materialengpässe.
rtr