Das Bruttoinlandsprodukt stieg von Juli bis September um 1,8 Prozent zum Vorquartal. Gegenüber dem Vorjahresquartal betrug das Plus 2,5 Prozent. Allerdings ist das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht: Im vierten Quartal 2019 und damit vor der Ausbreitung von Covid-19 lag die Wirtschaftsleistung um 1,1 Prozent höher. Die Aussichten für den Rest des Jahres sind nicht übermäßig rosig. Laut dem geschäftsführenden Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier fällt der erhoffte Schlussspurt im vierten Quartal wegen der globalen Lieferprobleme und hoher Energiepreise aus. Vor diesem Hintergrund lautet die Wachstumsprognose der Bundesregierung für das Gesamtjahr nur noch 2,6 Prozent. Im Frühjahr rechnete sie noch mit 3,5 Prozent.
Auch in den USA sind die Probleme mit den weltweiten Lieferketten zu spüren. In Kombination mit der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in den Sommermonaten führte dies dazu, dass das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal deutlich schwächer ausfiel als erwartet. Aufs Jahr hochgerechnet erreichte es ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorquartal (4,9 Prozent gegenüber Vorjahr). Experten hatten mit 2,7 Prozent gerechnet. Auch die hohe Inflation macht Verbrauchern und Ökonomen Sorgen. Doch es gibt Grund für Optimismus im Hinblick auf das vierte Quartal und darüber hinaus: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging im Oktober zurück, während das Verbrauchervertrauen erstmals seit drei Monaten wieder stieg - recht- zeitig vor dem Weihnachtsgeschäft ist die Zahl der Delta-Infektionen rückläufig. Vor diesem Hintergrund trauen Ökonomen wie Jan Hatzius von Goldman Sachs der US-Wirtschaft mindestens vier Prozent im Schlussquartal und für 2022 zu.