Händler verwiesen auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach die beiden Fusionspartner Linde und Praxair sich größere Sorgen über die Haltung der Europäischen Union zur Fusion machten als bisher. "Das ist zwar nicht ganz neu, aber es betont die Probleme. Daher kommt Druck auf die Aktie", sagte ein Händler.

Unter Berufung auf vier Insider berichtete die Agentur, Linde und Praxair fürchteten, dass die EU größere Zugeständnisse fordere als sie selbst zu machen bereit seien. Diese Sorgen seien nach einem Treffen mit Vertretern der EU-Kommission Ende der vergangenen Woche gewachsen. Dass die EU den Unternehmen zur Auflage machen wird, einzelne Firmenteile zu verkaufen, um keine marktbeherrschende Stellung in bestimmten Regionen zu erlangen, ist klar. Die Verhandlungen darüber laufen. Die beiden Partner haben sich aber vorbehalten, die Fusion abzusagen, wenn sie wegen der Auflagen mehr als 3,7 Milliarden Euro Umsatz oder 1,1 Milliarden Euro operativen Gewinn (Ebitda) abgeben müssten.

Die Kartellbehörde prüft die Fusion bis zum 9. August. Damit könnte es für die Unternehmen knapp werden, da der bereits 2017 vereinbarte Zusammenschluss aus juristischen Gründen bis spätestens 24. Oktober entweder unter Dach und Fach sein oder für gescheitert erklärt werden muss. Nach deutschem Wertpapierrecht müssen Aktionäre spätestens nach zwölf Monaten Gewissheit über eine Fusion haben.

rtr