Unzufrieden zeigten sich Branchenkenner auch mit der Umsatzprognose von LinkedIn fürs Gesamtjahr. Diese wurde zwar auf 2,94 Milliarden Dollar angehoben von zuvor 2,90 Milliarden. Dies ist aber nur auf den Beitrag der zuletzt für 1,5 Milliarden Dollar übernommenen Internet-Weiterbildungsfirma Lynda.com zurückzuführen. Analysten verweisen auf ein schleppendes Geschäft mit Anzeigen auf mobilen Geräten. "Es gibt einige kurzfristige Herausforderungen, die sie bewältigen müssen, nämlich die Schwäche in der Bildschirmwerbung", sagte James Cakmark vom Brokerhaus Monness, Crespi, Hardt & Co.
Stark laufen dagegen die Personalvermittlungsangebote für Firmen, die 62 Prozent zum Konzernumsatz beitragen. Dieser legte im abgelaufenen Vierteljahr um ein Drittel auf 712 Millionen Dollar zu. Noch höher waren allerdings die Kosten, die um mehr als die Hälfte auf 792 Millionen Dollar in die Höhe schnellten. Linkedin steckt viel Geld in den Zukauf neuer Geschäfte sowie in Vertrieb und Entwicklung. Ziel ist es, aus dem gewaltigen Nutzerreservoir mehr Kapital zu schlagen. Die Zahl der Linkedin-Mitglieder lag Ende Juni bei 380 Millionen, 21 Prozent mehr als vor einem Jahr.