Klein, aber fein ist das Fondsangebot der Linzer 3 Banken-Generali. Sie verwalten insgesamt knapp zehn Milliarden Euro. "Einfache Strategien in einer komplexen Welt", lautet eines ihrer Mottos. Das beherzigt auch Hannes Marschalek beim 3 Banken Unternehmensanleihen-Fonds. Der vor gut zehn Jahren aufgelegte Fonds ist mit etwa 340 Millionen Euro der größte Publikumsfonds der Linzer. Seit Auflegung des Fonds, kurz vor der Lehman-Krise, konnte Marschalek über fünf Prozent Rendite pro Jahr erzielen. Ein wichtiger Aspekt für das gute Abschneiden war laut Marschalek die breite Streuung über rund 190 Titel. "Gerade in Zeiten niedriger Zinsen verbunden mit geringeren Risikoaufschlägen bleibt nur wenig Puffer für Ausfälle von Anleiheemittenten. Wir haben uns daher entschieden, nach Bonität des Schuldners zu differenzieren. Je niedriger das Rating, desto geringer ist die Gewichtung im Fonds. Die höchste Gewichtung eines einzelnen Schuldners liegt aktuell bei nur 1,2 Prozent liegt", erklärt Marschalek.

Zum weiteren Alleinstellungsmerkmal gehört sicherlich auch die Heimatverbundenheit von Marschalek. Mit 18,4 Prozent ist Österreich die größte Länderposition. Die habe er auch deshalb, weil er so Symbiosen mit den Managern aus dem Aktienteam nutzen und die Unternehmen dadurch einfach besser durchleuchten und verstehen könne. "Allerdings muss man aber auch sagen, dass die Liquidität in diesem Marktsegment zusehends geringer wird, da sich viele Unternehmen aus Kostengründen über den Kreditmarkt oder über Schuldscheindarlehen refinanzieren und immer öfter auch mit weniger Fremdkapital auskommen", sagt er. Auch im restlichen mehrheitlich europäischen Portfoliosegment setzt Marschalek auf die Beimischung von illiquiden Titeln, die einen Mehrertrag bei vergleichbarem Risiko bringen. "Dies hilft speziell bei Korrekturphasen, wo diese Papiere träger reagieren und nicht jede Marktübertreibung mitmachen", so der Manager.

Als weiterer Renditetreiber hat sich die Beimischung von maximal zehn Prozent Hochzinsanleihen erwiesen. Dadurch hat Marschalek bei Auf- und Abstufungen die nötige Flexibilität. Die zeichnet seinen Anlagestil insgesamt aus. Er orientiert sich nicht an einer Benchmark der am meisten verschuldeten Unternehmen. "Zum Beispiel sind wir auch beim Finanzsektor seit Längerem deutlich untergewichtet", sagt Marschalek. Trotz cleveren Managements ist er sich auch darüber im Klaren, dass sich die Performance-Zahlen der vergangenen Jahre in einem Niedrigzinsumfeld nicht reproduzieren lassen. Aber die relative Attraktivität bliebe im Vergleich zu Staatsanleihen oder Bankeinlagen auf hohem Niveau.

Bei einer Restlaufzeit von knapp fünf Jahren liegt die durchschnittliche Rendite der Anleihen im Fonds bei 1,71 Prozent. "Natürlich ist das wenig im historischen Kontext, aber dann doch wieder beachtlich in einem Umfeld, wo Minuszinsen und Negativrenditen zum täglichen Sprachgebrauch gehören", sagt Marschalek.