In der Türkei ist die Landeswährung Lira im freien Fall. Dadurch werden Importe deutlich teurer, was die Verbraucherpreise in die Höhe treibt. Die Notenbank hatte jüngst angekündigt, sich auf der Zinssitzung am 13. September mit geldpolitischen Maßnahmen gegen die zuletzt auf 17,9 Prozent gestiegene Inflation zu stemmen. Dies ist der höchste Wert seit Ende 2003.

An den Märkten herrscht jedoch Skepsis, ob ein Schritt der Notenbank kraftvoll genug sein wird, um die steigenden Preise in Schach zu halten. Ökonomin Seda Yalcinkaya Özer vom Vermögensverwalter Integral Investment geht davon aus, dass die Inflation anders als von Erdogan erhofft weiter steigen wird - auf Werte von 20 Prozent oder mehr zum Jahresende. Anleger erwarteten, dass die Notenbank den Leitzins von derzeit 17,75 Prozent auf einen Wert erhöhe, der deutlich über 20 Prozent liege. "Wenn die Notenbank diesen Vorstellungen nicht gerecht werden sollte, dürfte die Marktreaktion drastisch ausfallen", so die Ökonomin.

rtr