Wir haben unseren Lesern die Aktie von Lloyd Fonds frühzeitig vorgestellt. Seit unserer Kaufempfehlung im Frühjahr 2020 etwa hat sich der Kurs mehr als verdreifacht. Wer den Einstieg bislang verpasst hat, kann immer noch aufspringen, denn das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Im Gegenteil: Die Wachstumsstory dürfte jetzt erst richtig Fahrt aufnehmen.

Lloyd Fonds ist ein auf aktives Fondsmanagement, persönliche Vermögensberatung und smarte Geldanlage spezialisiertes Finanzhaus. Das Geschäft brummt, und zwar nachhaltig. Im ersten Halbjahr legten Umsatz und Ergebnis deutlich zu. Der wesentliche Treiber des Konzerngewinns war die starke Performance der aktiv gemanagten Fonds. Angesichts der niedrigen Zinsen und des entsprechenden Anlagedrucks von Investoren dürften Wertpapierinvestments auch in den kommenden Monaten sehr gefragt bleiben.

Die Hamburger wollen nicht nur organisch, sondern auch durch Zukäufe wachsen. Untermauert wurde die Strategie jüngst durch die Beteiligungen am Vermögensverwalter Bayerische Vermögen sowie am Fintech Growney. Die beiden Deals sind für Firmenchef Achim Plate ein wichtiger Meilenstein für die Wachstumspläne der kommenden Jahre. Bis Ende 2024 sollen nach den aktuellen Plänen des Vorstands die verwalteten Kundengelder, die sogenannten Assets under Management (AuM), von aktuell 2,5 Milliarden auf mehr als sieben Milliarden Euro steigen.

Prognose zu konservativ

Plate rechnet dann mit einer Ebitda- Marge von mehr als 45 Prozent. Zum Vergleich: Ende 2020 lag die Rendite bei leicht über 26 Prozent. Durch die aktuellen Zukäufe erscheint die Prognose mittlerweile jedoch deutlich zu konservativ, eine Anpassung nach oben ist wohl nur eine Frage der Zeit. Das verwaltete Vermögen des Finanzhauses wird sich allein schon durch den Einstieg bei der Bayrischen Vermögen auf knapp fünf Milliarden Euro erhöhen. Der Vollzug der Transaktion, durch die Lloyd Fonds gemessen an den Provisionserlösen auch zu den Top 5 der unabhängigen Vermögensmanager in Deutschland gehören wird, wird für das erste Quartal 2022 erwartet.

Wird die Bayerische Vermögen Gruppe ab dem kommenden Jahr erstmals konsolidiert und wächst Lloyd Fonds organisch bei den AuM um eine Milliarde Euro pro Jahr, wäre das angepeilte Wachstumsziel bereits Ende 2023 und damit ein Jahr früher als bislang geplant erreicht. Weitere Zukäufe kämen bei dieser Rechnung obendrauf. Und neue Akquisitionen schließt Plate sowohl im Bereich der persönlichen Vermögensverwaltung als auch in den beiden Geschäftsfeldern Lloyd Fonds und Lloyd Digital nicht aus.

Die digitale Vermögensverwaltung Laic, die durch den Zukauf des Fintechs Growney ergänzt und zu einer Zwei-Marken-Strategie ausgebaut wird, sorgt ohnehin für große Wachstumsfantasie. Im Sommer beteiligten die Nordlichter Investoren mit rund zehn Prozent an Laic. Die Bewertungsbasis lag bei gut 50 Millionen Euro und zeigte, dass allein diese Sparte heute bereits mehr als ein Drittel des aktuellen Börsenwerts abdeckt. Durch Growney Digital und den Megatrend der Nutzerzentrierung kann Lloyd Fonds künftig nicht nur vermögende und institutionelle Kunden bedienen, sondern auch preissensiblen Privatanlegern zielgerichtete datenbasierte Angebote liefern. Dadurch steigt der Wert der Digitalsparte weiter. Eine eigenständige Börsennotiz von Laic in den kommenden Jahren wird so wahrscheinlicher und dürfte der Lloyd-Fonds-Aktie weiter Rückenwind geben.

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