Wie die GDL am Dienstagabend mitteilte, richtet sich der Aufruf an Lokführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten und Trainer in allen Bahnunternehmen des Konzerns. Bei der ersten bundesweiten Streikrunde in der vergangenen Woche hatte sich die GDL noch auf die späten Abend- und die Nachtstunden beschränkt. Dieses Mal trifft der Streik auch den Feierabendverkehr.

Die Deutsche Bahn reagierte mit Unverständnis. Die GDL solle verhandeln statt die Arbeit niederzulegen, erklärte das Unternehmen. "Jetzt zu streiken, ist völlig unverständlich und bringt uns in der Sache nicht weiter." Die Bahn wies zudem Kritik der GDL zurück, die Unternehmensführung wolle nicht über Inhalte sprechen.

Die Gewerkschaft hat der Deutschen Bahn vorgeworfen, sie verweigere inhaltliche Tarifverhandlungen für das Zugpersonal in der GDL. Die Gewerkschaft fordert eine Entgelterhöhung von fünf Prozent und eine Arbeitsverkürzung auf 37 von 39 Stunden pro Woche.

Kern des Tarif-Konflikts ist, dass die GDL neben den Lokführern nun auch für Rangierführer und Zugbegleiter verhandeln will, für die bislang die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt hatte. Die Bahn lehnt aber konkurrierende Verhandlungen über dieselbe Beschäftigtengruppe ab.

Reuters