Die GDL hat bisher sechsmal gestreikt und die Dauer der Arbeitsniederlegungen stets erhöht. Im November begann sie einen Ausstand, der rund 100 Stunden dauern sollte, dann aber nach gut 60 Stunden abgebrochen wurde. Dem "Tagesspiegel" zufolge will die GDL noch am Montagabend den Beginn der Arbeitsniederlegung bekanntgeben.
Eine Bahnsprecherin erklärte, das Unternehmen wolle erneut einen reduzierten Ersatzfahrplan einführen. Dieser solle schon vor dem eigentlichen Streikbeginn greifen, um ihn verlässlich über den gesamten Ausstand durchzuhalten. GDL-Chef Claus Weselsky kündigte im Bayerischen Rundfunk an: "Wir werden sicherlich mehr den Güterverkehr in den Fokus nehmen, aber es bleibt nicht aus und es ist nicht zu vermeiden, dass wir auch im Personenverkehr die Streiks durchführen."
Die GDL hatte die Tarifverhandlungen am Freitag für gescheitert erklärt und für diese Woche Arbeitsniederlegungen angekündigt. Die Gespräche laufen seit weit über einem Jahr. Hauptkonfliktpunkt ist nach wie vor, dass die GDL nicht nur für die rund 20.000 Lokführer, sondern auch für Zugbegleiter und Rangierführer eigene Tarifverträge abschließen will. Dies strebt aber auch die größere, konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft an. Die Bahn wiederum will unterschiedliche Abschlüsse für dieselbe Berufsgruppe vermeiden.
Unter Druck fühlt sich die GDL zudem durch das Tarifeinheitsgesetz, das die große Koalition noch vor der Sommerpause beschließen will. Es würde den Einfluss kleinerer Gewerkschaften wie der GDL einschränken.
Reuters