Die Investmentboutique Loys mit Sitz in Oldenburg hat für die Anlageregion Aktien weltweit zwei Fonds aufgelegt: den Loys Global (WKN: 926 ?229) und den weniger offensiven Loys Aktien Global. In der Anlagephilosophie unterscheiden sich die beiden Fonds jedoch nicht. Investiert wird in Unternehmen, deren Aktien unter ihren fairen Werten notieren. Zudem müssen die möglichen Kurssteigerungen klar höher ausfallen als die Risiken von Kursverlusten. Das mag einfach klingen. Doch neben umfassendem Research ist auch Nervenstärke erforderlich.

Empfehlung: Kaufen

"Es kann dauern, bis sich die Unterbewertung auflöst", sagt Ufuk Boydak, Vorstand der Loys AG. Das scheint - nach vorangegangenen schwächeren Jahren - jetzt der Fall zu sein. Auf Sicht von drei Jahren legte der Loys Aktien Global nur um 14 Prozent zu. Innerhalb eines Jahres erzielte er jedoch rund 40 Prozent. Trotz der guten Entwicklung sieht Boydak weiterhin Potenzial - unter anderem bei spätzyklischen Werten: "Viele Investoren warten die Zahlen für das zweite und dritte Quartal ab. Fallen diese gut aus, können spätzyklische Titel auch mal um 40 Prozent steigen." Der 35-jährige Boydak fing im Jahr 2009 zunächst als Analyst bei Loys an. Sein Investment-Know-how überzeugte. Seit dem Jahr 2013 steuert er den Loys Aktien Global. "Ich suche hauptsächlich nach Unternehmen, die in der Vergangenheit stabile Erträge erzielt haben und die dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch künftig tun werden", erklärt Boydak. Bei der Recherche hilft ihm die hauseigene Loys-Datenbank. Sie umfasst rund 2500 Unternehmensbewertungen. "Wir durchforsten die Datenbank beispielsweise nach Titeln, die eine Free-Cashflow-Rendite von vier Prozent und eine Unterbewertung nach dem eigenen Loys-Modell von 30 Prozent aufweisen", sagt Boydak.

Strenges Auswahlverfahren

Rund 50 Unternehmen werden identifiziert, von denen sich etwa vier als interessant erweisen. Um strukturelle Value-Fallen zu vermeiden, werden diese noch einmal intensiv geprüft, wozu auch Treffen des Managers mit den Unternehmenschefs zählen. Ziel sei es, jeweils das beste "Konzentrat an Ideen" zu generieren.



Koenig ?& ?Bauer ist Teil dieses Konzentrats. Die Aktie des Druckmaschinenherstellers hat sich von ihrem Tief im März 2020 erholt, notiert aber weiterhin deutlich unter dem Höchststand aus dem Jahr 2018. Im Portfolio finden sich neben dem niederländischen Ingenieurdienstleister Brunel und dem britischen Immobilienunternehmen Mears auch der US-Technologiewert Go Daddy. "Das Unternehmen erzielt jedes Jahr steigende Cashflows. Angesichts der anhaltend positiven Aussichten ist die Bewertung immer noch günstig", meint Boydak.