Schlag auf Schlag geht es derzeit in der Elektroautoszene. Soeben kündigte die mit Volvo verbundene Luxusmarke Polestar den Börsengang mittels SPAC an. Damit folgt sie dem Beispiel von Lucid. Das Start-up ist im Sommer durch die Hintertür aufs Parkett gedüst. Bei der US-Firma steigt die Spannung: Ab Ende Oktober werden die ersten voll elektrisierten Karossen über die Straßen rollen.

Lucid begann erst 2014 mit der Entwicklung eines eigenes Elektrofahrzeugs und sorgte mit seinem Modell "Lucid Air" gleich für einen Paukenschlag in der Branche. Die sogenannte Dream-Edition-Version verfügt über 1080 PS und eine Reichweite von bislang unerreichten 837 Kilometern. Zugegeben, das Modell hat mit knapp 170 000 Dollar seinen Preis, doch sprechen die mehr als 10 000 Vorbestellungen für die insgesamt vier Luxusvarianten des Lucid Air, die bei stolzen 80 000 Dollar starten, eine eindeutige Sprache. Das Luxussegment wächst auch dynamisch. Allied Market Research prognostiziert, dass der weltweite Markt für die Nobelkarossen zwischen 2018 und 2026 um jährlich fünf Prozent im Schnitt expandieren wird.

Kräftige Beschleunigung

Lucid drückt noch stärker aufs Tempo. Die Firma mit dem derzeit aerodynamischsten E-Auto der Welt will die Verkäufe von erwarteten 20 000 im Jahr 2022 auf eine Viertelmillion Exemplare bis 2026 erhöhen. Der Umsatz soll sich in diesem Zeitraum ebenfalls verzehnfachen. Anders als bei Tesla müssen Anleger auch nicht so lange auf schwarze Zahlen warten. Benötigte der E-Auto-Pionier von der Entwicklung bis zum ersten Jahresgewinn 17 Jahre, sollen es bei Lucid nur zwölf sein. Anders ausgedrückt: 2026 wird ein Überschuss von 632 Millionen Dollar erwartet, im Folgejahr soll es bereits knapp dreimal so viel werden. Um die Ziele zu erreichen, schraubt CEO Peter Rawlinson die Produktion stetig nach oben. Die Kapazität von aktuell rund 30 000 Autos pro Jahr soll sich bis 2023 verdreifachen. Bis zum Ende des Jahrzehnts rechnet der ehemalige Chefentwickler von Tesla sogar mit einer halben Million Stück. Zudem will Lucid die Modellpalette erweitern. 2023 steht der Start des Elektro-SUV "Gravity" an. Um die Auslieferungen exponentiell nach oben zu treiben, sollen bis 2030 schrittweise auch günstigere Autos auf den Markt kommen.

Die Lucid-Aktie hat das Zeug zum Hot Deal: Die Firma trifft den Nerv der Zeit, sorgt für enorme Wachstumsfantasie und verfügt über bahnbrechende Technologien. Zugegeben, der Weg vom Start-up zum etablierten Player ist weit und steinig. Doch wer früh dabei ist und über gute Nerven verfügt, hat gute Aussichten auf hohe Gewinne.

Das Start-up Lucid mischt dank seines Innovationsvorsprungs die E-Auto-Branche kräftig auf. Die PS-starken High-End-Modelle sollten dafür sorgen, dass auch die Aktie mittelfristig auf die Überholspur wechselt. Empfehlung: Kaufen