In den in Deutschland angebotenen Offenen Immobilienfonds stecken inzwischen rund 70 Milliarden Euro Anlegergelder. Und angesichts des anhaltenden Anlagenotstandes konservativer Anleger ist es bei den meisten Fonds nur noch temporär möglich, zu investieren. Nur wenn sie ein interessantes Objekte im Visier haben, nehmen sie für einen begrenzten Zeitraum Geld an, um die entsprechenden Immobilie erwerben zu können.

Beim Fokus Wohnen Deutschland ist es derzeit wieder so weit. Klaus Niewöhner-Pape, Geschäftsführer der Industria Wohnen, hat wieder einige interessante Objekte in Aussicht. "So stellen wir sicher, dass wir immer nur so viel Geld erhalten, wie wir auch zeitnah in Immobilien investieren können. Das ist gerade in Zeiten von Strafzinsen eine wichtige Maßnahme", sagt Klaus Niewöhner-Pape, Geschäftsführer der Industria Wohnen. Gemanagt wird der Fonds von der Industria Wohnen - eine Tochtergesellschaft von Degussa Bank und M.M. Warburg-Verbund.

Der Fokus Wohnen Deutschland ist neben dem Wertgrund WohnSelect D einer von zwei Fonds, die sich auf die derzeit lukrativen Wohnimmobilien konzentrieren. Alle anderen Offenen Immobilienfonds fokussieren sich auf Gewerbeimmobilien. Daher sind die Summen, die er aufnehmen kann stets begrenzt, da es nicht um riesige Bürohäuser, Einkaufszentren oder Hotels geht. Bis Ende Mai 2017 nahm der Fonds 87,9 Millionen Euro an Eigenkapital von Anlegern ein. Das Zielvolumen des Fonds beläuft sich auf rund 500 Millionen. Danach soll dann Schluss sein.

Der Fokus Wohnen Deutschland investiert in Wohnimmobilien in wirtschaftsstarken Ballungsräumen in Deutschland. Neben reinen Wohngebäuden sind im Portfolio auch Wohn- und Geschäftshäuser, Senioren- und Sozialimmobilien sowie Objekte wie Ärztehäuser und Kindergärten. Das gesammelte Kapital wurde in neun Wohnimmobilien mit zusammen über 700 Wohneinheiten investiert. Die Objekte befinden sich an folgenden Standorten: Schönefeld bei Berlin, Frankfurt am Main, Ginsheim-Gustavsburg, Frankenthal (Region Rhein-Neckar), Dresden, Wesseling (Region Köln/Bonn) und Braunschweig. Bei letzterem Objekt handelt es sich um eine im Bau befindliche Neubau-Projektentwicklung mit 107 Wohneinheiten. Es wird 2018 und 2019 fertiggestellt. Die Vermietungsquote des Fonds beträgt 96,4 Prozent (zum 31.05.2017).

Die Bilanz des im August 2015 aufgelegten Fonds ist bislang überzeugend. Knapp acht Prozent BVI-Rendite hat er seit Auflage zugelegt. Im Jahr 2016 liegt die Wertentwicklung bei 4,7% und seit Anfang des Jahres um 1,91 Prozent. Er sollte also auch in diesem Jahr in etwa vier Prozent BVI-Performance schaffen. Die Ausschüttung soll in diesem Jahr 1,60 Euro betragen. Das wären gut drei Prozent Ausschüttungsrendite.

Fazit: Die Performance ist bislang mehr als ordentlich. Nach wie vor ist es einer der wenigen Fonds für Wohnimmobilien. Mit ihm kann man sein Immobilienportfolio gut diversifizieren.