Eine Brustvergrößerung etwa ist bei M1 schon für 2400 Euro zu haben, eine Unterspritzung im Gesichtsbereich setzt preislich bei unter 100 Euro an. Ein Schlüssel zum Erfolg liegt im preisgünstigen Einkauf der Produkte wie etwa Botox oder Hyaluron. Aufgrund hoher Abnahmemengen kommt M1 oft günstiger zum Zug als kleinere Konkurrenten. Deutschlandweit betreibt die Firma inzwischen 23 Beauty-Zentren für schönheitsmedizinische Behandlungen.
Das Preiskonzept geht auf: Im ersten Halbjahr 2018 stieg der Umsatz um 30 Prozent auf 28,9 Millionen Euro, die operative Gewinnmarge lag bei knapp 15 Prozent. Für das abgeschlossene Gesamtjahr 2018 erwarten Analysten im Schnitt einen Umsatz von rund 64 Millionen Euro und ein Vorsteuerergebnis von gut 8,4 Millionen Euro. "Mit dieser Schätzung fühlen wir uns wohl", sagt Firmenchef Patrick Brenske im Gespräch mit BÖRSE ONLINE. Details zu den vorläufigen Zahlen für 2018 wollen die Hauptstädter am 10. April vorlegen. Dann wird Brenske wohl auch einen Blick voraus wagen. "Wir werden auch 2019 unseren Wachstumskurs fortsetzen", prognostiziert der Firmenlenker, der im laufenden Jahr mit über 250 000 Behandlungen plant. Zum Vergleich: 2017 lag die Zahl der Eingriffe bei 150 000. "Bis Ende 2020 wollen wir die Zahl unserer Fachzentren auf rund 50 verdoppeln", sagt Brenske. Etwa 30 davon will M1 dann in Deutschland betreiben, den Rest im -europäischen Ausland.
Der Ausbau des Kliniknetzwerks ist finanziell gesichert. Über eine Kapitalerhöhung sammelte M1 Ende 2018 über 15 Millionen Euro ein. "Das Geld reicht aus, um unsere Expansionspläne bis Ende 2020 zu finanzieren", sagt Brenske und schließt weitere Kapitalmaßnahmen bis dahin aus.
Wachstumsfantasie liegt in der Erweiterung des Geschäftsmodells auf andere medizinische Bereiche wie Zahnimplantologie oder ästhetische Laserbehandlungen. Dort bietet sich viel Raum für zusätzliche Einnahmen. Neben der Haarentfernung soll die Angebotspalette im Laserbereich schrittweise um die Behandlung und Entfernung von Tattoos, Narben und Hautverfärbungen erweitert werden.
Die M1-Aktie selbst ist mit einem KGV von über 20 zwar kein Schnäppchen mehr. Angesichts des hohen Wachstums und der sehr guten Marktposition in einer boomenden Branche hat der Small Cap aber noch reichlich Luft nach oben. Spekulative Anleger greifen zu.