Ich hatte Flir-Aktien bei mir im Depot. Diese waren deutlich im Plus, auch beim Ausbuchungsdatum. Mein Broker sagte mir hier, dass nach der Übernahme von Flir durch Teledyne im Bezugsverhältnis 1:0,0718 die Aktien automatisch verkauft wurden. Da stimmt doch irgendetwas nicht? Ich liege 55 Prozent im Plus, dann wird umgeschrieben und verkauft, und auf einmal wird ein Verlust von minus 23 Prozent für mich realisiert.
Börse ONLINE: Die Redaktion ist der Meinung, Ihrer Bank ist hier kein Fehler unterlaufen. Alle Angaben sind gut nachvollziehbar, zumindest gemäß den Unterlagen, die Sie uns zur Verfügung gestellt haben. Bei der Übernahme von Flir durch Teledyne handelte es sich um einen zweigeteilten Deal, das heißt, es wurde in Cash und durch die Zuteilung von Aktien gezahlt. Laut der Vereinbarung vom Januar 2021 zahlte Teledyne 28 Dollar pro Flir-Aktie in Cash, dazu gab es noch eine Zuteilung von 0,0718 Aktien von Teledyne. Der Wert dieses Deals entspricht also 56 US-Dollar oder umgerechnet 45 Euro pro Aktie. Weil der Dollar danach gestiegen ist, hat sich die Rechnung für Sie etwas verbessert.
Dass Sie am Ende durch den Verkauf der Ihnen zugeteilten Teledyne-Aktien deutlich weniger erhalten haben als den Dealwert, liegt daran, dass Sie auch die Barkomponente berücksichtigen müssen. Diese entspricht rund 24 Euro pro Anteilschein von Flir und müsste bei Ihnen gutgeschrieben worden sein. Dass die Teledyne-Aktien nach der Einbuchung automatisch verkauft wurden, sollte in Ihren Geschäftsbedingungen stehen.
Falls das nicht der Fall ist und Sie den Verkauf auch nicht beauftragt haben, können Sie sich noch einmal an Ihren Broker wenden und möglicherweise einen Schaden geltend machen - die Aktien sind seither nämlich gestiegen.