Ich habe einige Fragen zum CO2-Zertifikat mit der ISIN: DE 000 CU3 RPS 9. Ich habe gelesen, dass Firmen hier die Emission einer Tonne CO2 entweder über den Kauf entsprechender Emissionsrechte abdecken oder eine Strafe in Höhe von 110 Euro bezahlen. Demnach könnte der Preis für Emissionsrechte bis 110 Euro steigen. So weit, so plausibel. Müsste man in die Betrachtung aber nicht einbeziehen, dass die Firmen noch eine dritte Möglichkeit haben? Sie könnten in umweltfreundlichere Anlagen investieren, um CO2-Emissionen zu vermeiden. Sofern dies günstiger wäre, würden die Unternehmen doch durch Investitionen Emissionen vermeiden, anstatt Emissionsrechte zu kaufen. Welchen Betrag müsste also eine Firma im Durchschnitt investieren, um eine Tonne CO2 zu vermeiden?
Euro am Sonntag: Die Höhe der Investitionen, die nötig sind, ist gewiss von Branche zu Branche verschieden. Bei anlageintensiven Firmen werden sie in der Regel aber sehr hoch sein. Wie Sie richtig erkannt haben, ist das System der Emissionsrechte darauf ausgerichtet, den Ausstoß von CO2 zu reduzieren. Und es wirkt: In Großbritannien etwa hat das dazu geführt, dass Kohlekraftwerke keine Rolle mehr spielen. Auch die Schwerindustrie trägt sich mittlerweile mit dem Gedanken, Stahl mithilfe von Wasserstoff zu erzeugen. Um das zu beschleunigen, wurde die Ausgabe von CO2-Zertifikaten deutlich reduziert.
Das heißt, hier entsteht eine Knappheit, auf die unsere Investmentidee ausgerichtet ist. Es ist davon auszugehen, dass die Preise für die Emissionsrechte stark fallen werden, wenn sie nicht mehr benötigt werden, weil der CO2-Ausstoß womöglich tatsächlich stark sinkt. Bis dahin dürfte aber noch einige Zeit ins Land gehen. Der Wendepunkt könnte nach Einschätzung mancher Experten vielleicht schon 2022 oder 2023 erreicht sein.