"Wald schlägt Aktie". Mit solchen Aussagen versuchen Anbieter von Holzinvestments immer wieder, Anleger zu locken. Oft verweisen sie auf die Wertentwicklung des Timberland-Property-Index des National Council of Real Estate Investment Fiduciaries (NCREIF). Dieser Holzindex eignet sich aber nur bedingt für Vergleiche, da auch die Wertentwicklung von Grund und Boden von börsennotierten Unternehmen in Nordamerika einfließt. Doch Anleger besitzen oft gar kein Land, sondern nur Nutzungsrechte an Waldflächen.

Das gilt auch für das Direktinvestment von Majestic-Trees Inversiones (MTI) in Mahagonisetzlinge in der Dominikanischen Republik. "Der Index ist mit dem Investment in der Dominikanischen Republik nicht vergleichbar", verdeutlicht Michael Köhl, Leiter des Instituts für Weltforstwirtschaft an der Universität Hamburg.

Doch zu den Details: Anleger erwerben ab 100 Euro jeweils einen Jungbaum der Spezies Amerikanisches Mahagoni inklusive Landpacht, Pflege und Düngung bis zur sogenannten Schlagreife. Die Aufwendungen für den Setzling und die Arbeitskosten sind damit komplett gedeckt. "Majestic- Trees Inversiones ist zur Sicherheit der deutschen beziehungsweise europäischen Kunden gegründet worden, da MTI sowohl die Pachtrechte an den Farmen als auch die Schlaggenehmigungen an den Bäumen innehat", erklärt Marcel Bahr, Geschäftsführer von MTI, der seit 1994 in der Dominikanischen Republik lebt.

MTI ist eine Tochter der deutschen Viva AG aus Wiesbaden, die von dem Ex-Topvertreter der Hamburg Mannheimer International und Autor des Buches "Geldmaschine Strukturvertrieb" Wolfgang Thust gegründet wurde. Viva bekommt für die Vermittlung Provisionen. Der Verkaufserfolg der Viva AG "ist gewünscht, aber nicht zwingend notwendig", meint Bahr.

Laut Bahr sind 70 000 Bäume gepflanzt. Da aber nur wenige Mahagonihölzer älter als sieben Jahre sind und mit einer Verwertung des industriellen Rundholzes frühestens in fünf Jahren zu rechnen ist, kann MTI noch keine Verwertungserfolge nachweisen.

Für Bahr ist ein "messbarer Erfolg bereits vorhanden", da die Zunahme der jährlichen Biomasse "nachweisbar über unseren Prognosen" liegt. Abgerechnet wird jedoch zum Schluss. Frühestens nach zwölf Jahren stellt der Anbieter eine Rendite von 12,25 Prozent in Aussicht. Die Prognose kalkuliert vorsichtig mit einem Abschlag von 50 Prozent auf die Wertschöpfung. Sollte es besser laufen, fließt eine Erfolgsbeteiligung von 25 Prozent. Da jeder Baumstandort über registrierte GPS-Daten verfügt, wäre nur im Falle des Absterbens mit einem Verlust zu rechnen. Aufgrund der Nachpflanzungsgarantie handle es sich faktisch also nur um einen Zeitverlust.

MHS