Hier Fonds, da ETFs? Diese strikte Trennung ist mittlerweile passé. So haben Fidelity und Franklin Templeton in jüngerer Zeit erstmals eigene ETFs aufgelegt, die aktive Strategien verfolgen. Auch JP Morgan Asset Management bietet in Europa nun eigene ETFs an, die zum Teil alternative Strategien verfolgen.
Dazu zählt etwa der JP Morgan Managed Futures ETF. Anleger investieren breit gestreut in die Aktien-, Devisen,- Renten- und Rohstoffmärkte. Zudem können sie in diesen Märkten von steigenden und fallenden Kursen profitieren. Managed Futures bilden daher ein gutes Gegengewicht im Portfolio, wenn insbesondere die Aktienkurse fallen. Der neue ETF soll den Geldmarkzins pro Jahr um vier Prozentpunkte vor Kosten übertreffen und pro Jahr zwischen sechs und acht Prozent schwanken. Die laufenden Kosten pro Jahr betragen 0,57 Prozent, was im Vergleich zu "normalen" Managed-Futures-Fonds sehr günstig ist. Basis der Strategie ist ein systematischer Trendfolgeansatz.
Mit dem JP Morgan Equity Long-Short ETF (ISIN: IE 00B F4G 730 8) haben die US-Amerikaner eine weitere alternative Strategie lanciert. Der Long-Short-ETF investiert in die Aktienmärkte der Industrieländer und möchte sich die Faktoren Value, Qualität und Momentum zunutze machen. Er hat die gleichen Rendite- und Risikoziele wie der Managed-Futures-ETF und soll mit dem Aktienmarkt nur leicht positiv korrelieren, was durch das erwartete Beta von +0,3 ausgedrückt wird. Die laufenden Kosten des ETFs betragen 0,67 Prozent, was ebenfalls sehr günstig ist.
Ganz neu sind beide Produkte nicht. "Bereits seit acht Jahren haben wir mit unseren Managed-Futures- und Long-Short-Aktienstrategien Erfahrungen in diesem Segment gesammelt und können nun als erster Anbieter in Europa solche Alternative-Beta-Strategien anbieten", sagt Bryon Lake, International Head of ETFs bei JP Morgan Asset Management. So wurden beide Strategien etwa schon im Systematic Alpha Fund (LU 040 666 800 3) angewendet.
Fazit: Zwei unkorrelierte Strategien, die nun auch als ETF verfügbar sind. Gut so.