1. Büroimmobilien: Vermeiden
Vor der aktuellen Krise zeigte das Bürosegment einen positiven Trend, ablesbar etwa an steigenden Mieten in den großen europäischen Ländern. Nun belastet die Ungewissheit im Zusammenhang mit der Entwicklung rund um das Thema Homeoffice dieses Segment zunehmend, da Büroraum kurz- bis mittelfristig weniger gefragt sein wird. Eine gute Nachricht ist längerfristig gesehen, dass Mieter neue Bürokonzepte nachfragen werden, mit mehr Flächenbedarf für kollaboratives Arbeiten, neue Serviceangebote für Mitarbeiter und ein effizienteres Gebäudemanagement (IT, Sicherheit, Energieeffizienz). Darüber hinaus ist eine wachsende Polarisierung zu erkennen zwischen gut gelegenen Objekten in Geschäftszentren und Büroflächen eher in Randlagen, die - was Aktivität und Bewertungen angeht - stärker in Mitleidenschaft gezogen werden dürften. Zudem ist bis 2022 mit einer anhaltenden Abwärtskorrektur bei den Mieten zu rechnen.
2. Einzelhandel: Vermeiden
Bereits seit mehreren Jahren leidet der Sektor strukturell unter der zunehmenden Nutzung des Online-Handels. Die Pandemie hat - auch durch die wiederholten Lockdowns - diesen Trend nochmals beschleunigt und traditionelle Akteure des Sektors in Bedrängnis gebracht. Trotz auf den ersten Blick attraktiver Bewertungen bestehen hier hinsichtlich der Mieteinnahmen doch weiterhin zahlreiche Unwägbarkeiten.
3. Wohnimmobilien: Halten
Der Sektor für Wohnimmobilien ist von der aktuellen Krise kaum betroffen und eröffnet unverändert Wachstumschancen, insbesondere in Deutschland. Ebenfalls widerstandsfähig gezeigt haben sich dank der ungebrochenen Nachfrage seitens institutioneller Investoren auch Immobilienmakler vor allem in Frankreich. So wird die Urbanisierung durch die Krise nicht in Frage gestellt, sie steigert vielmehr die Attraktivität der Anlageklasse. Zudem ist ein neuer Trend erkennbar: die Umwandlung nicht länger gebrauchter Büroflächen in Wohnraum. Möglich wird dies durch eine Annäherung der Preise in den beiden Segmenten und die Verdichtung von Immobilien.
4. Logistikobjekte: Kaufen
Dieser Abschwung hat klar aufgezeigt, wie wichtig ein gut organisiertes Lieferkettenmanagement ist. Dies gilt insbesondere für die urbane Logistik, die von der Flächenverknappung profitiert. Außerdem dürften die Verbraucher weiterhin den Online-Handel nutzen, der in einigen europäischen Ländern noch nicht sehr verbreitet ist und daher noch viel Potenzial bieten könnte.