Der in der Vergangenheit auch von hausgemachten Problemen gebeutelte Mutterkonzern der größten europäischen Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn habe trotz "äußerst widriger Rahmenbedingungen (..) ein sehr beachtliches Ergebnis erzielt", sagte Ceconomy-Finanzchef Florian Wieser am Dienstag. Ceconomy verbuchte im Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende September) bei einem leichten Umsatzplus auf 21 Milliarden Euro mit 237 Millionen Euro einen bereinigten operativen Ertrag (Ebit) auf Höhe des Vorjahres. Unter dem Strich verdiente die Holding nach Minderheiten 222 Millionen Euro - nach einem deutlichen Verlust im Jahr davor. Auch soll es wie bereits im November angekündigt eine Dividende geben. Im Online-Geschäft konnte Ceconomy in der Pandemie den Umsatz um 65 Prozent in die Höhe schrauben - "ein superstarkes Wachstum", sagte der seit Anfang August amtierende neue Chef Karsten Wildberger.

"Unser Geschäftsmodell ist robust und krisenfest", bilanzierte Wildberger. Das war in der Vergangenheit nicht immer so - Pleiten, Pech und Pannen bremsten die ehemalige Metro-Tochter nach ihrem Start in die Unabhängigkeit 2017. "Wir haben uns verändert", betonte Wildberger. Das Geschäft über das Internet wurde ausgebaut, die Verzahnung zwischen Online-Shops und Filialen gestärkt, Logistik und Organisation zentralisiert sowie Kosten gesenkt. Zum Ende des Geschäftsjahres fielen über 700 Vollzeitstellen weg. Zudem wurde der Dauer-Zwist mit der Media-Saturn-Gründerfamilie Kellerhals beigelegt.

Auch mit den Corona-Folgen hatte der Konzern zu kämpfen, konnte die Effekte von vorübergehenden Filial-Schließungen aber über das rasch wachsende Online-Geschäft auffangen. Aktuell kämpft der Konzern mit den Folgen der 2G-Regeln und damit sinkenden Kunden-Frequenzen in den Innenstädten. "Ein Teil verlagert sich aber wieder in das Online-Geschäft", sagte Wildberger. Auch Probleme in den internationalen Lieferketten und Inflationsängste machen der Branche Sorgen. Doch Ceconomy wolle im laufenden Geschäftsjahr zulegen. "Wir müssen unsere Profitabilität steigern und uns operativ noch weiter verbessern", erklärte Wildberger. 2021/22 will die Holding den Umsatz nun leicht steigern und strebt eine "sehr deutliche Verbesserung" des bereinigten Ebit an. "Sobald die Rahmenbedingungen mehr Transparenz ermöglichen, wird das Unternehmen seinen Ausblick präzisieren", kündigte Wieser an.

rtr