Seit Jahresanfang läuft die Hausse an den Kryptomärkten. Diese dürfte viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt haben, die vor dem Beginn der Hausse auf einen Rückgang der Bitcoin-Preise gewartet haben. Werden bereits vor dem Halving neue Allzeithöchststände erreicht? Dazu wäre eine Verdoppelung des Bitcoin nötig. Mit drei Monaten ist der Zeitraum dafür etwas knapp.
Indikatoren im grünen Bereich
Der Bitcoin-Kurs in den ersten Wochen des Jahres läuft schon auf ein Plus von 50 Prozent zu. Diese positive Entwicklung ist ein gutes Zeichen für den möglichen Verlauf im Gesamtjahr. Bei vielen großen Altcoins bewegen sich die Pluszeichen schon im dreistelligen Bereich. Die Outperformance der Altcoins zum Bitcoin ist ein sehr gutes Zeichen, denn dadurch sinkt die Dominanz des Bitcoin.
Die Anzahl der an den Kryptobörsen eingezahlten Bitcoins ist ein guter Indikator dafür, ob eine Aufwärtsbewegung zum Stillstand oder es sogar zu einer Korrektur kommt. Wie bei allen Märkten resultieren auch die Preisbewegungen an den Kryptomärkten aus dem Verhältnis Angebot zu Nachfrage. Da es als beste Praxis gilt, die Coins in einem eigenen Wallet zu halten, müssen Anleger deshalb die Coins erst wieder an den Kryptobörsen einzahlen, bevor sie diese verkaufen können. Von daher sprechen höhere Einzahlungen von Coins an den Börsen für eine zumindest latent steigende Verkaufsbereitschaft der Kryptoanleger. Bisher gab es nach sehr starken Kursanstiegen wie Ende 2017 immer einen erheblichen Anstieg der Einzahlungen von Coins. Aktuell sind solche Bewegungen nicht zu beobachten. Deshalb spricht auch von dieser Seite alles für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung, selbst wenn diese immer wieder durch zwischenzeitliche Korrekturen unterbrochen werden dürfte. Natürlich nehmen die Diskussionen um die Auswirkungen des nahenden Bitcoin-Halvings zu. Immerhin sind es nur noch drei Monate bis dahin. Im Vorfeld wird meist mit weiter steigenden Kursen gerechnet. Um diesen Termin herum dürften die Volatilitäten erheblich zunehmen.
Die eigentliche Mega-Hausse könnte aber erst danach starten, bis ins nächste Jahr. Preise von 100 000 Dollar pro Bitcoin werden bereits wieder ins Spiel gebracht. Das wäre eine Verzehnfachung - steuerfrei. Der wirklich parabolische Anstieg der Bitcoin-Preise kam nach den beiden letzten Halvings 2012 und 2016 auch erst in dem jeweiligen Folgejahr.
Altcoins heben ab
Sie wurden schon oft totgesagt, aber die Altcoins melden sich seit Jahresbeginn eindrucksvoll zurück. Während die Performance des Bitcoin seit Jahresbeginn, wie erwähnt, auf ein Plus von knapp 50 Prozent kommt, haben bei den Altcoins bereits die Hälfte der 20 größten Coins ein Plus von mehr als 100 Prozent in den ersten sechs Wochen des Jahres erzielt. Und trotzdem ist der Abstand zu ihren Höchstständen sehr groß. Von daher könnten die Altcoins im Jahresverlauf den Bitcoin weiter outperformen.
Immer wieder tauchen neue Coins auf: So haben Tezos und Chainlink von den Top 20 im Jahresvergleich ein Plus von über 700 beziehungsweise 800 Prozent erzielt. Thore Coin, derzeit nach Marktkapitalisierung die Nummer 52, erzielte ein Jahresplus von mehreren Hunderttausend Prozent. Aber auch die Performance der soliden Coins kann sich sehen lassen. So zeigen die im vorigen Heft als langfristiges Investment herausgestellten Ethereum eine deutliche Outperformance zum Bitcoin. Allein in der vorigen Woche legte der Preis der zweitgrößten Kryptowährung um rund 25 Prozent zu. Seit Jahresbeginn steht schon ein Plus von deutlich über 100 Prozent zu Buche. Der positive Newsflow spricht für eine Fortsetzung.
Auch Ripples XRP setzt zu neuen Höhenflügen an. XRP zeigte im vergangenen Jahr eine extrem schwache Performance. Der Preis liegt immer noch rund 90 Prozent unter seinen Allzeithöchstständen. Die Anwendung von XRP steigt, da mit der On-Demand-Liquidity (ODL) ein Anwendungsfall für XRP geschaffen wurde. Sie bietet eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis bei internationalen Überweisungen. Zu einem deutlichen Kursschub könnten auch Spekulationen um einen möglichen Börsengang von Ripple selbst führen.