Bei Schwellenländern denken viele Anleger mit Schrecken an die wiederholten Finanz- und Währungskrisen in Argentinien (2001, 2019) oder Russland (1998, 2014). Anleger können in den Schwellenländern jedoch auch in sogenannte Qualitätsanleihen investieren. Möglich ist dies mit dem Xtrackers iBoxx USD Emerging Sovereigns Quality Weighted ETF. Anleger investieren dort in Emerging-Markets-Staatsanleihen, die in US-Dollar notieren und ein Mindestrating von "B-" aufweisen. Auf Länder, die ihre Zahlungen aussetzen, verzichtet der Quality Weighted ETF von vornherein. Ebenso auf Länder wie Venezuela, die Europa oder die USA mit Sanktionen belegt haben. Positiv ist es dagegen, wenn die Länder gering verschuldet sind und stark wachsen.

Je besser die Länder bei zehn Wirtschaftsdaten abscheiden, desto höher werden sie im Quality Weighted ETF gewichtet. Im Vergleich zum iShares JP Morgan $ EM Bond ETF (ISIN: IE 00B 2NP KV6 8) rücken Länder wie Saudi-Arabien (3,5 % vs. 10,3 %) und Katar (4,2 % vs. 9,5 %) beim Quality Weighted ETF dadurch deutlich auf. Im Gegenzug bietet der iShares ETF eine laufende Rendite von 4,6 Prozent, während der Xtrackers ETF auf rund 4,0 Prozent kommt. Insgesamt haben sich die beiden Emerging-Markets-ETFs von iShares und Xtrackers in den vergangenen drei Jahren aber sehr ähnlich entwickelt. Wer einen der beiden ETFs besitzt, muss daher nicht wechseln. Anleger sollten andere Aspekte höher gewichten. Etwa, ob sie das Dollar-Risiko eingehen möchten, das mit beiden ETFs verbunden ist. Oder wie sie die Geldpolitik der US-Notenbank einschätzen. Denn beide Emerging-Markets-ETFs bewegen sich fast im Gleichschritt mit US-Staatsanleihen, die aufgrund der Verschuldung in eigener Währung aber nahezu kein Ausfallrisiko aufweisen.

Fazit: Anleger investieren hier sozusagen in US-Staatsanleihen, die höher verzinst sind, aber auch höhere Ausfallrisiken aufweisen.