Anleger mögen sich gewundert haben: Finanzmarktprodukte, die sie Anfang dieser Woche noch kaufen und verkaufen konnten, ließen sich am Tag drauf plötzlich nicht mehr handeln.
Hintergrund ist das Inkrafttreten der Finanzmarktrichtlinie MiFID II am Mittwoch. Das umfangreiche Regelwerk für die Finanzbranche, das die Banken unter anderem dazu verpflichtet, Kosten für ihre Produkte auf Euro und Cent genau auszuweisen, sollen für mehr Verbraucherschutz und Wettbewerb sorgen.
Im Großen und Ganzen habe die Umstellung auf die neuen EU-Vorschriften reibungslos funktioniert, sagte Steven Maijoor, Chef der Europäischen Finanzmarktaufsicht (ESMA). Angesichts des Umfangs und der Komplexität der Richtlinie seien Störungen in den kommenden Tagen aber nicht ausgeschlossen.
"Für die Definition des Zielmarktes sind wir für jedes einzelne Produkt auf Daten von Emittenten und Dienstleistern angewiesen", sagte eine Sprecherin der Comdirect Bank. "Liegen uns diese Daten noch nicht vor, können die Kunden das Produkt vorübergehend nicht handeln". Die Daten sollen so schnell wie möglich vervollständigt werden.