Sicherheitskreisen zufolge zündeten Extremisten einen Sprengsatz und eröffneten das Feuer bei der Moschee in Bir al-Abed. "Sie haben auf die Menschen geschossen, als diese aus der Moschee kamen" berichtete ein Anwohner, dessen Angehörige vor Ort waren. "Sie haben auch auf die Krankenwagen geschossen." Auf Bildern staatlicher Medien waren in der Al-Rawdah-Moschee blutende Opfer und abgedeckte Leichen zu sehen. Unter den Gläubigen waren dem arabischen Sender Arabija zufolge Sufis, die der IS als Glaubensabtrünnige betrachtet.

Präsident Abdel Fattah al-Sissi berief dem Fernsehen zufolge ein Krisentreffen der Sicherheitskräfte ein. Auf dem Sinai kommt es seit dem Militärputsch gegen den Präsidenten Mohammed Mursi von der Muslimbruderschaft 2013 immer wieder zu Anschlägen islamistischer Gruppierungen. Dabei starben Hunderte Polizisten und Soldaten. Die Extremisten schlossen sich 2014 dem IS an. Al-Sissi selbst sieht sich als Bollwerk gegen den islamischen Extremismus.

Vor allem im Nordsinai wurden immer wieder Anschläge auf ägyptische Sicherheitskräfte verübt. Auch örtliche Volksgruppen, denen Kollaboration mit den Ägyptern vorgeworfen wird, wurden Ziele von Attentaten. Im Juli kamen bei zwei Selbstmordanschlägen auf Kontrollstellen des Militärs, zu denen sich der IS bekannte, mindestens 23 Soldaten ums Leben. Im Mai wurden bei einem Angriff auf ein Kloster der koptischen Christen 29 Menschen getötet.

rtr