Ein jüngst auf Twitter veröffentlichtes Bild alarmiert die Anleger: Vor Shanghais Hafen stauen sich Schiffe, die wegen des strengen Lockdowns nicht hinein dürfen. Es fahren auch keine hinaus. 40 Prozent weniger Güter als sonst üblich werden derzeit exportiert. Hält der Stau länger an, verfehlt China nicht nur das angepeilte Wachstumsziel von 5,5 Prozent. Der Lockdown unterbricht auch die globalen Lieferketten erneut und schadet der Weltwirtschaft.
Die Sorgen um das Wachstum ließen die US-Börsen und in Folge den DAX einbrechen. Was hingegen steigt, sind - trotz entlastender Basiseffekte aus dem Vorjahr - die Inflationsraten: 8,5 Prozent in den USA, 7,5 Prozent in Europa, 7,3 Prozent in Deutschland. Und dann kommen noch Befürchtungen um die Energieversorgung hinzu, nachdem Russland Polen und Bulgarien über Nacht das Gas abdrehte.
Das Staubild aus China weckt Erinnerungen an Szenen in den 70erJahren in den USA. Seinerzeit bildeten sich wegen des Ölembargos der OPEC lange Schlangen vor den Tankstellen. Die Benzinpreise legten zu, die Wirtschaft schrumpfte und die Aktienkurse gingen in den Keller. Auch in anderen Teilen der Welt stiegen trotz Konjunkturflaute die Preise. Der damalige britische Finanzminister Iain Mcleod fasste die beien Entwicklungen in einem Begriff zusammen: Stagflation.
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