Morning Briefing: Neun Dinge, die Sie heute morgen wissen müssen
· Börse Online Redaktion* BANKEN: Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat sich bei seinem mit Spannung erwarteten Treffen in Santiago de Chile nicht auf neue Kapitalregeln für Geldhäuser weltweit verständigt. Es werde noch darum gerungen, "die richtige regulatorische Antwort auf die Finanzkrise zu finden, zumindest was die konkrete Umsetzung betrifft", räumte Bundesbank-Präsident Weidmann ein. Er zeigte sich jedoch genau wie der Ausschuss-Vorsitzende Ingves zuversichtlich, zeitnah eine Einigung zu erzielen.
* USA/KONJUNKTUR: Die US-Wirtschaft ist laut US-Notenbank in den meisten Fed-Bezirken weiter gewachsen. Allerdings habe es nur ein mäßiges Plus bei den Löhnen gegeben, erklärte die Fed in ihrem Konjunkturbericht - dem sogenannten "Beige Book" - für den Zeitraum von Anfang Oktober bis Mitte November. Der starke Dollar lastete zudem auf dem produzierenden Gewerbe. In sieben der zwölf Fed-Bezirke hätten sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt verschärft. In einigen Bezirken habe sich die Unsicherheit unmittelbar und nach der US-Präsidentenwahl am 8. November leicht negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung ausgewirkt. Die Fed zeigte sich jedoch überwiegend zuversichtlich für den wirtschaftlichen Ausblick.
* Die OPEC hat erstmals seit 2008 eine Förderkürzung beschlossen und damit den Ölpreis über die Marke von 50 Dollar getrieben. Die 14 Mitglieder des Öl-Kartells stimmten bei ihrer Sitzung in Wien der Grundsatzvereinbarung vom September zu. Damals hatten sich die oft zerstrittenen 14 Länder auf eine Drosselung der Förderung um knapp 1,2 Millionen Barrel pro Tag auf 32,5 Millionen Barrel verständigt.
* LUFTHANSA : Die Wirtschaft fürchtet wachsende Schäden durch die Dauerstreiks bei der Lufthansa. BDA-Präsident Kramer warnte die Piloten vor weiteren Arbeitsniederlegungen und Flugausfällen in den nächsten Wochen. "Ein Streik soll einen Interessenausgleich hervorbringen, nicht Kunden vergraulen und damit Arbeitsplätze und die Existenz gefährden", sagte Kramer der "Bild".
* LINDE : Bei einem möglichen Zusammenschluss von Linde mit dem US-Konkurrenten PRAXAIR fordert die bayerische Wirtschaftsministerin Aigner den Erhalt der Standorte in Bayern. "Linde muss jetzt prüfen, ob der neue Vorschlag von Praxair die bisherigen Differenzpunkte ausräumen kann. Dazu gehört für mich insbesondere der Erhalt der bayerischen Standorte und Arbeitsplätze", sagte sie der "Wirtschaftswoche" laut Vorabbericht.
* SALZGITTER -Chef Fuhrmann hat im Interview mit dem "Handelsblatt" deutlich gemacht, dass er sein Unternehmen nicht als Teil einer vor allem vom deutschen Marktführer Thyssen-Krupp vorangetriebenen Konsolidierung der europäischen Branche sieht. "Die Rolle der Salzgitter AG ist es nicht, individuelle Probleme von Wettbewerbern zu lösen."
* ZF: Im Kampf um den Lkw-Bremsenspezialisten HALDEX räumt der Autozulieferer vollständig das Feld. Das Unternehmen kündigte überraschend an, seine gut 20-prozentige Haldex-Beteiligung an den Bieter KNORR-BREMSE zu verkaufen. Der Münchner Konzern vergrößert damit seine Chance, mit seiner Offerte mehr als 50 Prozent der Aktien einzusammeln und damit die Mindestannahmeschwelle zu überschreiten. Knorr will den Haldex-Aktionären 125 Euro je Anteilsschein zahlen.
* BSN MEDICAL: Ein Börsengang des Medizinprodukte-Herstellers ist Insidern zufolge vorerst vom Tisch. Der schwedische Papier- und Hygiene-Spezialist SCA ("Tempo") und der Finanzinvestor BC Partners hätten Übernahmeangebote für BSN medical vorgelegt, die im Rahmen der Preisvorstellungen von Eigentümer EQT lägen, sagten mehrere mit dem Verkaufsprozess vertraute Personen zu Reuters.
* GRUNER + JAHR stemmt sich mit neuen Zeitschriften und dem Ausbau des Digitalgeschäfts gegen den schrumpfenden Print-Werbemarkt. "Soweit wir das jetzt absehen können, wird Gruner + Jahr in 2016 stabile Geschäfte zeigen", sagte Verlagschefin Jäkel der "Zeit" .