Morning Briefing: Zehn Dinge, die Sie heute morgen wissen müssen
· Börse Online Redaktion* LINDE /PRAXAIR : Der US-Industriegase-Hersteller Praxair nimmt einen neuen Anlauf zum Zusammenschluss mit dem deutschen Konkurrenten Linde. Die Amerikaner hätten einen "modifizierten Vorschlag" für eine Fusion unter Gleichen vorgelegt, bestätigte Linde Informationen eines Insiders. Er hatte gesagt, Praxair habe die Münchener Nummer zwei auf dem Weltmarkt bereits in der vergangenen Woche aufgefordert, in Verhandlungen einzusteigen. Der Linde-Vorstand prüfe den Vorschlag, hieß es in der Mitteilung. Praxair bestätigte den Vorstoß, wollte sich aber nicht zu Einzelheiten äußern.
* IFW: Der Präsident des Kieler IfW-Instituts, Snower, warnt vor einer neuen Weltwirtschaftskrise. "Wir erleben ein gefährliches Déjà-vu der 30er Jahre: Protektionismus, Misstrauen, Populismus", sagte Snower der "SZ" mit Blick auf die Auswirkungen des US-Wahlsiegs von Trump und anderer Ereignisse wie den Brexit.
* Die LUFTHANSA -Piloten haben am Mittwoch ihren Streik fortgesetzt. Nach Konzernangaben fallen 890 Flüge auf Kurz- und Langstrecken aus. Betroffen seien rund 98.000 Fluggäste. Der Streik hatte die Lufthansa bereits vergangene Woche von Mittwoch bis Samstag sowie am Dienstag größtenteils lahmgelegt. Insgesamt sind laut Lufthansa an den sechs Streiktagen mehr als 525.000 Passagiere von 4461 Flugausfällen betroffen.
* Die LUFTHANSA bekommt laut "Bild" den anhaltenden Piloten-Streik bei ihren Buchungen zu spüren. Danach gebe es Rückmeldungen aus dem Lufthansa-Management, wonach die Buchungsrückgänge "deutlich spürbar sind". Zugleich sei die Kapazitätsauslastung auf den trotz des Streiks bedienten Langstreckenflügen erheblich gesunken. Die Auslastung liege zum Teil bei weniger als zehn Prozent.
* VOLKSWAGEN : In der VW-Abgasaffäre hat der zuständige US-Richter Breyer die Anhörung vor einem Bezirksgericht zu 3,0-Liter-Motoren vorschoben. Sie sei vom 30. November auf den 16. Dezember verlegt worden, teilte Breyer mit. Die Verhandlungen zwischen dem deutschen Autobauer, den Behörden und Anwälten hielten an. Eine Verschiebung des Termins könnte zu einer Lösung führen. Es seien zwar Fortschritte gemacht worden, jedoch sei noch keine Einigung gefunden worden.
* DEUTSCHE-BÖRSE -Chef Kengeter hat sich gegen die Einführung einer Finanztransaktionssteuer in Europa ausgesprochen. "Ich denke, das wäre ein großer Rückschlag für Europa." Eine solche Steuer würde erheblich die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Europas Börsen schmälern.
* ALLIANZ : Ein Investmentfonds der Allianz steht kurz vor dem Kauf eines rund 300 Millionen Euro schweren Portfolios von Windparks in Deutschland. Der Betreiber PNE WIND teilte mit, der Verkauf eines 80-Prozent-Anteils an den Windpark-Projekten mit einer Leistung von zusammen 142,5 Megawatt (MW) an den Energie- und Infrastrukturfonds Allianz Renewable Energy II sei in der Schlussphase.
* MONTE DEI PASCHI DI SIENA will für ihre geplante milliardenschwere Kapitalerhöhung schnellstmöglich einen Ankerinvestor gewinnen. Die Bank setze alles daran, sich bis zum Wochenende mit einem solchen Aktionär zu verständigen, sagte Finanzchef Mele.
* BREXIT: Im Zuge eines Brexits wiedereingeführte Zölle wären dem britischen Automobilverband SMMT zufolge mit erheblichen Kosten für die Branche verbunden. Auto-Im- und Exporte zwischen Großbritannien und der EU würden mit umgerechnet rund 5,25 Milliarden Euro im Jahr zusätzlich zu Buche schlagen. Daber müsse Großbritannien alles daran setzen, bei einem EU-Austritt Zugang zum Binnenmarkt zu behalten.