Wenn ehemalige Frontiermärkte von Indexanbietern wie etwa MSCI in den Status eines Schwellenlands aufsteigen, sorgt dies oftmals für Kurssprünge. Denn passive und aktive Fonds müssen dann auch in diese Länder investieren. Im vergangenen Jahr hatte MSCI angekündigt, Kuwait in den MSCI Emerging Markets aufzunehmen. Umgesetzt werden sollte diese Maßnahme im Mai 2020. Durch die Covid-19- Pandemie wurde dies jedoch auf den 30. November vertagt. Durch die Aufnahme in den Index sollen laut eines Research-Berichts von Goldman Sachs demnächst mehr als zehn Milliarden US-Dollar ist kuwaitische Aktien fließen. Das wären gut 26 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung des Kuwait All Share Index. Die Gesamtgewichtung der bis zu 18 kuwaitischen Aktien, die in den MSCI Emerging Markets Index aufgenommen werden, liegt bei knapp 0,7 Prozent. Dies werden überwiegend Finanzwerte sein, die auch den größten Anteil im Kuwait All Share index und auch im KMEFIC FTSE Kuwait Equity UCITS ETF haben (62 %).
Der ETF bildet den FTSE Kuwait All Cap 15 % Capped Index ab. Er enthält keinerlei Ölaktien, obwohl mehr als die Hälfte des kuwaitischen BIP aus Ölexporten stammt.
Angesichts der global sinkenden Bedeutung von Öl ist die Regierung dabei, die Wirtschaft umzubauen. Das Land befindet sich derzeit mitten in einem umfassenden langfristigen wirtschaftlichen Diversifizierungsprogramm ("Vision 2035"), das ausländische Investitionen fördern und die Abhängigkeit von Öleinnahmen verringern soll. Dies beinhaltet mehr als 150 strategische Programme.
Fazit: Kurzfristig könnte die Indexaufnahme zu einem Kursfeuerwerk führen. Risikobereite Anleger können darauf spekulieren.