Die Munich Re hat zum Jahresauftakt weniger Gewinn erzielt. "Von Januar bis März fielen erneut nur wenig Großschäden an, dennoch wird das Ergebnis des ersten Quartals nach heutiger erster Einschätzung deutlich hinter dem Vorjahr und unseren Erwartungen zurückbleiben", sagte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München. Die Kapitalmärkte seien im ersten Quartal sehr volatil gewesen. "So gaben vor allem die Aktienkurse nach, und wir werden Abschreibungen zu verbuchen haben." So hatte etwa der Dax in den ersten drei Monaten des Jahres rund sieben Prozent verloren.

Die Zahlen für die ersten drei Monate will der weltgrößte Rückversicherer am 10. Mai veröffentlichen. Im ersten Quartal 2015 hatte die Munich Re ein Konzernergebnis von 790 Millionen Euro erwirtschaftet. Den Anlegern missfielen die Aussagen des Konzernchefs: Die Aktien des Unternehmens bauten ihre Verluste aus und waren mit einem Minus von 4,5 Prozent größter Verlierer im Dax.

Für das Gesamtjahr 2016 hatte die Munich Re einen Nettogewinn von 2,3 bis 2,8 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, nach 3,1 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Allerdings sind in dieser angepeilten Spanne die Kosten für das angekündigte Umbauprogramm bei der Erstversicherungs-Tochter Ergo noch nicht enthalten. Wie hoch diese ausfallen, soll erst feststehen, wenn die neue Strategie fertig ist. "Ich bitte Sie also, nicht davon auszugehen, dass wir unser Gewinnziel erneut übertreffen können", hieß es in Bomhards Redetext. "Selbst wenn uns Understatement sicher näher liegt als vollmundige Ankündigungen, die Gewinnspanne ist nicht nur ernst gemeint, sie ist auch ambitioniert."

Reuters