In Zusammenhang mit negativen Einmaleffekten hat der weltgrößte Rückversicherer Munich Re im dritten Quartal einen überraschend starken Gewinneinbruch verbucht und die Prognosen der Analysten klar verfehlt. Der Überschuss sank um 29 Prozent auf 525 Millionen Euro. Dennoch sieht sich der DAX-Konzern weiter auf Kurs, seine Jahresziele zu erreichen, wonach mindestens drei Milliarden Euro Überschuss erzielt werden sollen. Nach neun Monaten kommt das Unternehmen bislang auf 2,4 Milliarden. Im Rückversicherungsgeschäft bekommen die Münchner zunehmend Konkurrenz von Hedgefonds und Pensionskassen. Bei den Erstversicherungen leiden sie unter den niedrigen Zinsen. Im Frühjahr will die Munich Re daher eine neue Strategie für die Erstversicherungstochter Ergo präsentieren.
Wir stufen die Aktie nach den schwachen Zahlen von "Kaufen" auf "Beobachten" herunter. Bei den negativen Einmaleffekten könnte es sich tatsächlich um einen Ausrutscher handeln, allerdings wäre der Gewinn noch stärker eingebrochen, hätte der Konzern nicht einen Steuerertrag von 100 Millionen Euro kassiert. Zudem warnte Finanzvorstand Jörg Schneider vor weiteren möglichen Belastungen. Aus charttechnischer Sicht ist aber alles im Lot.
FW