€uro am Sonntag: Wie war - in neuer Funktion - Ihr Start ins Jahr?
Christian Pellis: Meine Vorgängerin Evi Vogl hat die Messlatte hoch gelegt, aber wir sind erfreulicherweise sehr gut ins Jahr gestartet.
Die Märkte sind ja auch gut gelaufen …
Der Performance-Effekt hat uns natürlich geholfen. Aber wir haben auch zahlreiche neue Kunden gewonnen - sowohl für aktive als auch für passive Produkte.
Die Sparquote wird in diesem Jahr aber mit den Öffnungen sicher wieder sinken.
Das ist richtig, aber nur ein Teil der Geschichte. Wir richten uns ja an Investoren. Und die Umschichtung von Sparkonten in Wertpapiere hat gerade erst begonnen.
Aber das hält ja nur bis zur nächsten Korrektur.
Jede Korrektur verunsichert, das ist richtig. Aber wir sehen auch, dass sehr viele junge Leute sich gerade den Aktienmarkt über Fondssparpläne erschließen. Die bleiben in der Regel auch in einer Korrekturphase bei der Stange, zumal die Alternative - Nullzinsen auf dem Sparbuch bei moderater Inflation - auch nicht besonders attraktiv ist.
Was passiert, wenn die Zinsen wieder einmal steigen?
Die Zinsen werden auf absehbare Zeit nicht steigen. Kein größerer Staat der Welt kann sich das angesichts der gigantischen Verschuldung nach der Corona-Krise leisten. Die Notenbanken werden global die Zinsen unten halten.
Was bedeutet das für Ihr Geschäft?
Dass wir optimistisch sein können. Wir leisten mit unseren Partnern viel Aufklärung, damit aus Sparern Anleger werden. Da sehe ich im Übrigen auch die nächste Bundesregierung in der Pflicht. Anlegen muss auch steuerlich attraktiv werden.