Nächstes Jahr wird die Europäische Zentralbank (EZB) ihre monatlichen Anleihekäufe weiter herunterfahren. Auch ein oder zwei Zinserhöhungen wollen Marktteilnehmer nicht ausschließen. Turbulenzen soll die geldpolitische Wende jedoch nicht auslösen. Bis sichere Anleihen wieder ordentliche Erträge abwerfen, kann es also dauern.
Als Alternative bieten sich nachrangige Anleihen an. Etwa das von der IKB Deutsche Industriebank emittierte Papier, das aktuell mit 3,02 Prozent rentiert und immer wieder zu den Umsatzspitzenreitern an der Börse Stuttgart zählt. Nachrangige Bonds haben jedoch einen Nachteil. Bei einer Insolvenz des Emittenten laufen die Gläubiger Gefahr, nichts abzubekommen, weil sie nachrangig, also erst ganz zum Schluss, berücksichtigt werden.
Im Fall der IKB-Anleihe wird die für Investoren notwendige Risikoeinschätzung noch erschwert. Das auf die Finanzierung mittelständischer Unternehmen fokussierte Institut, das im Jahr 2007 wegen seines Engagements in US-Hypothekenkrediten vom Staat gerettet werden musste, lässt sich aus Kostengründen nicht von den Ratingagenturen beurteilen.
Ihre Kapitalbasis hält die IKB aber für solide. Die harte Kernkapitalquote beträgt eigenen Angaben zufolge 11,7 Prozent und liegt so deutlich über den gesetzlichen Mindestanforderungen. Auch weist die Leverage Ratio, die Verschuldungsquote, mit acht Prozent einen im Bankenvergleich hohen Wert auf. Nicht zuletzt schrieb die IKB im Geschäftsjahr 2016/17 zum vierten Mal in Folge schwarze Zahlen. Sollte nun die EZB die Zinsen erhöhen, dürfte die IKB profitieren. Dennoch ist die Anleihe nur für risikobereite Anleger geeignet.