Die Notenbank müsse jetzt ihre völlig überzogene quantitative Straffung stoppen. "Es ist schrecklich, Inkompetenz mit ansehen zu müssen, vor allem, wenn die Dinge sooo einfach gelöst werden könnten." Trump fügte hinzu: "Wir werden auf jeden Fall gewinnen, aber es würde schneller gehen, wenn die Fed verstünde, was sie nicht tut, dass wir gegen andere Länder konkurrieren, die alle wollen, dass es ihnen auf unsere Kosten gut geht."

Trump greift die Notenbank bereits seit Monaten wegen der geldpolitischen Ausrichtung an und fordert von ihr vehement eine deutliche Senkung der Zinsen.

Die Fed kappte zwar Ende Juli erstmals seit mehr als zehn Jahren den Leitzins. Jedoch fiel der Schritt nicht so kräftig aus wie von Trump gefordert. Er hatte Fed-Chef Jerome Powell vorgeworfen, die USA "im Stich gelassen" zu haben und ihm mit einer Degradierung gedroht. Powell wiederum hatte erklärt, er würde nicht zurücktreten, falls Trump ihn dazu auffordern würde.

Nach Ansicht von Experten nahm der Druck auf die US-Währungshüter noch einmal zu, nachdem der US-Präsident vergangene Woche überraschend angekündigt hatte, ab 1. September Sonderzölle auch auf bisher davon verschonte chinesische Waren zu verhängen. Eine weitere Zinssenkung könnte erforderlich sein, um die Folgen eines eskalierenden Handelskonflikts für die US-Wirtschaft abzumildern. Zudem war die chinesische Währung in dieser Woche unter eine wichtige Marke gefallen, was die Chancen chinesischer Firmen auf dem Weltmarkt verbessert. Eine wichtige Rolle bei dieser Entwicklung spielt die chinesische Zentralbank, die - im Gegensatz zur Fed - nicht unabhängig von der Regierung agiert.

rtr