17.51 Uhr - Die Zahl der wegen Corona ins Krankenhaus eingelieferten jungen Menschen und Erwachsenen unter 50 Jahre hat nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (Paho) in Nordamerika einen Rekordstand erreicht. Zudem meldet Paho-Chefin Carissa Etienne für Jamaika die höchste Zahl von Todesfällen bislang überhaupt. Die Krankenhäuser auf der Insel seien ausgelastet, sagt sie. Die Paho weist darauf hin, dass drei Viertel der Menschen in Lateinamerika und der Karibik noch nicht komplett geimpft sind. In Nord- und Südamerika würden weitere 540 Millionen Dosen benötigt, um wenigstens 60 Prozent der Bevölkerung dort impfen zu können. "Wir brauchen mehr Impfspenden", sagt Etienne.

16.45 Uhr - Nordkorea weist dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge ein Angebot über rund drei Millionen Dosen des chinesischen Impfstoffes von Sinovac Biotech zurück. Die Führung in Pjöngjang begründe ihre Ablehnung damit, dass der Impfstoff an Länder gegeben werden solle, die von der Corona-Pandemie schwer getroffen seien. Die Dosen sollten über das von Unicef verwaltete Covax-Programm für ärmere Länder an Nordkorea gehen. Der weitgehend isolierte Staat hat bislang keine Corona-Fälle gemeldet und strikte Beschränkungen des öffentlichen Lebens verhängt. Unter anderem wurden die Grenzen geschlossen und Reisen im Inland begrenzt.

14.03 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet in den nächsten Tagen mit Klarheit, ob Arbeitgeber künftig den Impfstatus ihrer Mitarbeiter abfragen dürfen. "Ich gehe davon aus, dass wir bis zum Ende der Woche wissen werden, was möglich ist", sagt der CDU-Politiker in Berlin. Die Gespräche innerhalb der Regierung seien aber schwierig, vor allem zwischen Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Es gehe darum, Infektionen zu verhindern und betriebliche Abläufe zu verbessern, dabei könne ein Auskunftsrecht der Arbeitgeber helfen. Als Minimallösung müsse es dies bei "vulnerablen Tätigkeiten" geben.

13.20 Uhr - Regierungssprecher Steffen Seibert sagt, es werde geprüft, ob Arbeitgeber ein Recht bekommen sollen, bei ihren Mitarbeitern den Impfstatus abzufragen. "Es gibt keinen Rechtsanspruch auf Auskunft." Es gebe Argumente dafür und dagegen. "Wir sind jetzt in der Prüfung." Zum Zeitplan will Seibert nichts sagen.

13.06 Uhr - In der Schweiz werden die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus vorerst nicht verschärft. Eine Entscheidung über die Ausweitung der Zertifikatspflicht wird auf der turnusmäßigen Regierungssitzung vertagt. "Die Dynamik der Pandemie in der Schweiz hat sich in den letzten Tagen etwas abgeschwächt", erklärt die Regierung. Maßnahmen zur Entlastung der Krankenhäuser könnten aber jederzeit beschlossen werden, sollte dies nötig werden. Die Regierung hatte vor einer Woche erwogen, Innenbereiche von Restaurant-, Bar- und Clubbetrieben sowie Konzerte, Theater, Kinos, Sportveranstaltungen oder Hochzeiten nur noch Geimpften, Genesenen und Getesteten (3G) zugänglich zu machen.

12.51 Uhr - In der Debatte über die Einführung einer Impfpflicht im Job zeigt sich Deutschlands Arbeitnehmerschaft gespalten, wie das "Handelsblatt" berichtet. Die Zeitung beruft sich auf eine repräsentative Yougov-Umfrage unter 1100 Erwerbstätigen, die die Jobplattform Indeed durchgeführt habe. Demzufolge sind 54 Prozent für eine solche Pflicht, 41 Prozent sind dagegen, der Rest ist unentschieden. Wenn ihr Arbeitgeber eine Impfpflicht einführen würde, würden sich neun Prozent wirklich impfen lassen. 14 Prozent würden rechtliche Schritte gegen den Arbeitgeber prüfen, fünf Prozent würden sich nach einem neuen Job umsehen.

12.50 Uhr - Der grüne Gesundheitspass zum Nachweis von Covid-Impfungen wird in Italien künftig noch stärker eingesetzt. Künftig muss der Pass bei Reisen in Hochgeschwindigkeitszügen, Flugreisen, auf Fähren und bei längeren Busfahrten verbindlich mitgeführt werden. Der grüne Pass ist ein Zertifikat in digitaler Form oder in Papierform, das zeigt, ob jemand eine Covid-19-Impfung erhalten hat, negativ getestet wurde oder unlängst von der Krankheit genesen ist.

10.43 Uhr - Das Kabinett hat grünes Licht gegeben, um die Corona-Arbeitsschutzverordnung zu verlängern und zu ergänzen. Arbeitgeber müssten nun Mitarbeiter auch über Risiken einer Covid-Erkrankung und Impfmöglichkeiten dagegen informieren, teilt das Arbeitsministerium mit. Beschäftigte sollen zudem während der Arbeitszeit freigestellt werden, wenn sie sich impfen lassen wollen. Mitarbeiter müssen aber weiterhin ihren Arbeitgebern nicht Auskunft geben, ob sie geimpft sind. Die Verordnung tritt am 10. September in Kraft und gilt zunächst bis zum 24. November.

08.18 Uhr - Ein generelles Auskunftsrecht von Arbeitgebern zum Impfstatus der Beschäftigten wird es Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zufolge nicht geben. "Ich kann viele Gefühle verstehen", sagt der SPD-Politiker im ARD-Morgenmagazin mit Blick auf ein Interesse auch innerhalb der Belegschaft am Impfstatus der Beschäftigten. Aber es müsse rechtsstaatlich gehandelt werden, womit ein Arbeitgeber kein Recht auf Aussagen von Arbeitnehmern zu Gesundheitsfragen habe, so Heil. Notwendig seien pragmatische Lösungen. So könnten an Arbeitsplätzen mit hohem Ansteckungsrisiko wie in Krankenhäusern oder Gefängnissen 3G-Regeln ähnlich wie in Restaurants eingeführt werden. Dafür sei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zuständig.

05.39 Uhr - Der Lockdown in Australiens Metropole Melbourne wird Regierungsangaben zufolge erst dann aufgehoben, wenn 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung des Bundesstaates Victoria mindestens eine Impfdosis erhalten haben. Dies werde voraussichtlich um den 23. September der Fall sein, sagt Daniel Andrews, Ministerpräsident von Victoria. Der derzeitige Lockdown sollte am Donnerstag enden.

04.35 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 13.531 neue Positiv-Tests. Das sind 1970 mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 11.561 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 75,7 von 74,8 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 23 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92.223. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,9 Millionen Corona-Tests positiv aus.

01.40 Uhr - Die deutschen Omnibusunternehmer stecken weiter in der finanziellen Krise. "Die privaten Busunternehmen erwarten in diesem Jahr einen durchschnittlichen Umsatzeinbruch von knapp 70 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019", berichtet die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo), Christiane Leonard, aus einer Verbandsumfrage unter 370 Mitgliedern den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochausgaben). Für die Bustouristik wird sogar ein Umsatzminus von 80 Prozent prognostiziert. Die Bustouristik ist in Deutschland durch die von Bund und Ländern verordneten Pandemie-Einschränkungen so stark wie kein anderes Verkehrsmittel eingeschränkt worden. "Im Gegensatz zur Bahn und zu Flugzeugen wurde für die Bustouristik kurz nach Beginn der Pandemie ein generelles Fahrverbot ausgesprochen."

01.00 Uhr - Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hält ein Auskunftsrecht des Arbeitgebers mit Blick auf den Impfstatus der Beschäftigten nur in Ausnahmefällen für vertretbar. "Gesundheitsdaten von Beschäftigten sind besonders sensibel, dazu gehört auch die Frage einer Impfung gegen das Corona-Virus", sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochausgaben). Ein Auskunftsrecht von Arbeitgebern sei daher nur in bestimmten Fällen vorstellbar, "in denen es um besondere Gefährdungssituationen geht".

00.23 Uhr - Die Deutsche Bank plant einem Medienbericht zufolge eine Erweiterung der Impfpflicht an ihrem US-Hauptsitz in New York. Die Regelung soll nun für Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden im gesamten Bürokomplex gelten, zitiert das Medienunternehmen Bloomberg eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Bislang hatte der Kreditgeber die Impfpflicht nur für Mitarbeitern mit Zugang zu den US-Handelsräumen vorgeschrieben.

rtr