16.59 Uhr - Bundesfinanzminister Olaf Scholz will Veranstaltungswirtschaft, Kultur, Messewirtschaft und auch Schausteller mit gezielten Hilfen stärker unterstützen. In einigen Hilfsprogrammen wie etwa den Überbrückungshilfen habe man Luft, weil sie weniger stark als befürchtet beansprucht würden, sagt der SPD-Politiker bei einer Diskussion des SPD-Wirtschaftsforums. Er werbe für "maßgeschneiderte Programme".
14.35 Uhr - Das deutsche Gastgewerbe fordert vom Bund-Länder-Treffen am Mittwoch einheitliche Regeln rund ums Reisen und will juristisch gegen Einschränkungen vorgehen. "Wir appellieren an die Ministerpräsidenten und an die Bundesregierung, die Beherbergungsverbote aufzuheben", sagt Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges vom Branchenverband Dehoga zu Reuters. "Wir werden sie gerichtlich klären lassen." Die Verärgerung der Betriebe sei massiv. "Die Hoteliers sehen sich einer Stornowelle konfrontiert und Neubuchungen bleiben auch aus." Die Verunsicherung bei den Gästen sei groß. Deshalb seien bundeseinheitliche Regelungen rund um das Reisen - auch bei Quarantäne-Bestimmungen - wichtig.
14.30 Uhr - Die Corona-Krise und der damit verbundene Einbruch der deutschen Industrie lässt die Rohstahlerzeugung hierzulande in diesem Jahr wohl um knapp 15 Prozent sinken. Davon geht das Essener Forschungsinstitut RWI aus. Die deutsche Stahlindustrie stehe vor großen Herausforderungen. Im nächsten Jahr werde die Rohstahlerzeugung wohl um 10,9 Prozent zunehmen, aber damit noch nicht das Vorkrisenniveau erreichen. In den Stahlwerken dürften 2021 im Jahresdurchschnitt weitere 3000 Stellen wegfallen. Staatliche Hilfen könnten den Hütten laut RWI helfen, ihren CO2-Ausstoß gemäß den deutschen Klimazielen zu reduzieren. Andererseits sei die Gefahr groß, dass solche Hilfen den Strukturwandel behinderten.
13.38 Uhr - München setzt angesichts eines Sieben-Tages-Inzidenzwertes von über 50 ab Mittwoch die verschärften Bestimmungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wieder in Kraft. Dazu gehört eine Maskenpflicht in großen Teilen der Innenstadt rund um den Marienplatz, die bereits Ende September für eine Woche gegolten hatte. Neu ist in der Millionen-Metropole das flächendeckende Verbot, in der Gastronomie nach 22.00 Uhr Alkohol auszuschenken, wie die Stadtverwaltung mitteilt.
12.58 Uhr - Die Bundeswehr will Kommunen notfalls mit bis zu 15.000 Personen bei der Bekämpfung des Corona-Virus helfen. Das gibt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bekannt. Derzeit seien rund 1300 Soldaten eingesetzt, 172 davon im medizinischen Bereich. Die anderen seien unter anderem bei der Beratung von Maßnahmen sowie der Nachverfolgung von Infektionsketten in kommunalen Gesundheitsämtern eingesetzt. Man habe bisher 1000 Unterstützungsanträge erhalten.
12.40 Uhr - "Die Lage ist ernst", sagt Regierungssprecher Steffen Seibert. Deutschland sei am Beginn der zweiten Welle. Teilweise gebe es bereits wieder mehr schwer verlaufende Fälle, in denen auch die Intensivstationen der Krankenhäuser genutzt werden müssten. Seibert verteidigt die Orientierung an den Neuinfektionszahlen. Sie seien wichtig, weil die Gesundheitsämter alle Infektionsketten nachverfolgen müssten.
12.07 Uhr - In Italien sollen private Feiern stark eingeschränkt werden, um die Ausbreitung des Virus aufzuhalten. Das sieht eine neue Verordnung vor, die noch am Montag bekanntgemacht werden könnte. Laut einem Entwurf, den Reuters einsehen konnte, sollen Privatpersonen höchstens zehn Gäste auf einmal zu Hause aufnehmen dürfen. Dieselbe Obergrenze soll für Hochzeiten gelten. Für Beerdigungen wird demnach eine Höchstgrenze von 15 Gästen festgelegt. Im Amateursport sollen Kontaktsportarten mit mehr als sechs Akteuren - wie im Fußball - ausgesetzt werden. Außerdem sollen an manchen Arbeitsplätzen strengere Abstandsregeln eingeführt werden.
12.05 Uhr - Die europäischen Fiskalregeln mit einer Obergrenze für die Neuverschuldung und die Gesamtverschuldung haben sich in der Corona-Krise laut Bundesfinanzminister Olaf Scholz als flexibel genug erwiesen. Sie seien für dieses Jahr ausgesetzt worden. "Und das werden wir nächstes Jahr wieder sehen."
11.57 Uhr - Die innerdeutschen Reise-Beschränkungen führen dem Hausärzteverband zufolge zu einer Verschwendung von Ressourcen. Die Praxen seien mit der Versorgung ihrer Patienten voll ausgelastet, doch führten die Regelungen dazu, dass in der Ferienzeit nun auch Reisende um schnelle Corona-Tests nachsuchten, sagt der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt. Dadurch steige das Ansteckungsrisiko in den Praxen, zudem gebe es kaum Kapazitäten für die Tests. Dabei würden diese vor allem für Risikopatienten und Mitarbeiter des Gesundheitswesens gebraucht. "Es braucht dringend einheitliche Bund-Länder-Strategien, insbesondere zum Umgang mit Hotspots und Testungen", fordert Weigeldt.
11.44 Uhr - Europa hat laut Bundesfinanzminister Olaf Scholz mit seinen zahlreichen Hilfs- und Investitionsprogrammen richtig auf die Coronavirus-Krise reagiert. "Wir sollten den Kurs weiterverfolgen", sagt er mit Blick auf die massiven Ausgaben der Länder während der Pandemie.
11.39 Uhr - Indien will mit einem umfassenden Hilfspaket die Nachfrage der von der Corona-Krise gebeutelten Wirtschaft ankurbeln. Geplant sind etwa die Vorauszahlung eines Teils der Löhne und Gehälter der Beschäftigten der Bundesregierung sowie mehr Investitionen des Staates, wie Finanzministerin Nirmala Sitharaman sagt. Die gesamten Maßnahmen dürften ihren Worten zufolge einen zusätzlichen Nachfrageimpuls von umgerechnet rund 8,5 Milliarden Euro auslösen.
11.20 Uhr - EZB-Direktorin Isabel Schnabel mahnt, der Corona-Wiederaufbaufonds der EU müsse rasch umgesetzt werden und die dafür vorgesehenen Mittel sollten in die "produktivsten und nachhaltigsten Projekte" gelenkt werden. Italiens Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri erwartet jedoch im bestmöglichen Fall erste Auszahlungen aus dem 750 Milliarden Euro schweren Fonds jedoch erst für Januar 2021.
11.08 Uhr - Bundesfinanzminister Olaf Scholz verteidigt den 750 Milliarden Euro schweren Corona-Aufbaufonds der EU. Kein europäisches Land sei in der aktuellen Krise in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Europa halte zusammen, wenn es hart auf hart komme. "Das ist ein großer Schritt nach vorn." Die Gelder würden nicht einfach in die laufenden Haushalte der betroffenen Länder gehen, sondern genutzt für gezielte Investitionsprojekte etwa für mehr Klimaschutz und zur Energiewende.
11.00 Uhr - Corona-bedingte Geschäftsausfälle und die Sorge vor neuer Bürokratie machen der Branche der Gesundheitshilfsmittel schwer zu schaffen, wie aus einer Umfrage des DIHK mit der Verbundgruppe rehaVital hervorgeht. Demnach verwendet die Hälfte der Betriebe rund ein Drittel ihrer Zeit für Bürokratiepflichten. Zugleich sorge die Corona-Pandemie bei fast 70 Prozent der Firmen für Umsatzausfälle. "Die Branche ist durch ausgefallene Operationen während der Corona-Pandemie stark gebeutelt", sagt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Zur Hilfsmittelbranche gehören Betriebe wie Sanitätshäuser und Homecare-Firmen, die Patienten mit Prothesen oder Sauerstoffgeräten versorgen.
10.20 Uhr - Die deutsche Metall- und Elektroindustrie arbeitet sich nur langsam aus dem Corona-Tief heraus. Die Branche habe zwar einen ersten Schritt aus der Krise heraus getan, "die Rückkehr zum Vorkrisenniveau wird aber länger dauern als erhofft", sagt Hauptgeschäftsführer Oliver Zander vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall. Bei der Produktion liege die Branche in den ersten acht Monaten rund 19 Prozent unter dem Stand des Vorjahres. Beim Umsatz erwarten laut Gesamtmetall-Umfrage 72 Prozent der Unternehmen für 2020 einen Rückgang - und zwar im Durchschnitt um 23 Prozent.
09.25 Uhr - Frankreichs Ministerpräsident Jean Castex schließt lokale Lockdowns nicht aus. Nichts dürfe ausgeschlossen werden, sagt Castex dem Radiosender Franceinfo. Das Land sei mit einer starken zweiten Infektionswelle konfrontiert.
08.49 Uhr - In Großbritannien sind nach Worten von Kulturminister Oliver Dowden weitere Beschränkungen notwendig. "Der Zweck dieser Maßnahmen ist es, das Virus unter Kontrolle zu bringen", sagt Dowden dem Sender Sky. Er hoffe, dass dies bis Weihnachten oder sogar früher gelingen werde. Die Gefahr der Virus-Ausbreitung ist Dowden zufolge in Kneipen, Restaurants und Nachtclubs besonders hoch.
08.34 Uhr - Die steigende Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Deutschland ist nach Berechnungen des Ifo-Instituts auf mehr Ansteckungen zurückzuführen, aber auch auf zusätzliche Tests. "Die Zahlen vom Oktober können nicht direkt mit denen vom April verglichen werden", sagt Ifo-Präsident Clemens Fuest. Deshalb sollten Politik und Wirtschaft weder mit zu rigiden Beschränkungen noch mit zu laxen Maßnahmen reagieren. Nötig seien Beschränkungen, die wirtschaftliche Aktivität ermöglichen, statt sie zu verhindern. "Wäre im April so viel getestet worden wie heute, dann wären damals auf dem Höhepunkt gut 10.000 Fälle mehr entdeckt worden."
07.54 Uhr - In Polen ist die Ausrufung des Katastrophenzustands derzeit kein Thema, wie Regierungsberater Michal Dworczyk dem staatlichen Radiosender PR1 sagt. Grundsätzlich ausgeschlossen werden könne ein solches Szenario aber nicht. Zuvor hatte die Tageszeitung "Dziennik Gazeta Prawna" berichtet, die Regierung denke über die Möglichkeit nach, den Katastrophenzustand zu verhängen.
07.24 Uhr - Bundesjugendministerin Franziska Giffey (SPD) plädiert dafür, insbesondere unter jungen Menschen stärker für die Corona-Regeln zu werben. Es gehe darum, für die Gefahren des Virus zu sensibilisieren und den Dialog zu suchen, sagt Giffey in der ARD. Bei "massiven Verstößen" müsse es aber ein konsequentes Vorgehen geben. "Ich glaube, dass wir wieder zurückkehren zu einer Unbeschwertheit, aber da sind wir noch nicht", ergänzt sie. "Es ist jetzt nicht die Zeit für große Partys."
05.15 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 2467 Neuinfektionen in Deutschland. Damit steigt die Gesamtzahl der bestätigten Fälle binnen 24 Stunden auf 325.331. Die Zahl der an oder mit dem Virus verstorbenen Menschen klettert um sechs auf 9621. Zuletzt waren mehrere Tage in Folge jeweils mehr als 4000 neue Infektionsfälle registriert worden. Allerdings fallen die Daten am Wochenende häufig niedriger aus als während der Woche, da die Gesundheitsämter dann oft nicht alle Daten an das RKI übermitteln.
04.45 Uhr - In der chinesischen Metropole Qingdao sollen Regierungsangaben zufolge innerhalb von fünf Tagen alle rund neun Millionen Bewohner auf Covid-19 getestet werden. Die Stadt verzeichnet in den vergangenen 24 Stunden sechs neue sowie sechs asymptomatische Fälle. Die meisten Infektionen sind im Zusammenhang mit dem Qingdao Chest Hospital aufgetreten, das infizierte Rückkehrer nach China behandelt.
04.07 Uhr - Nach Ergebnissen einer Studie der australischen Forschungseinrichtung CSIRO können SARS-CoV-1-Viren länger als Grippeviren auf glatten Oberflächen überleben. Der Covid-19-Erreger könne bei 20 Grad bis zu 28 Tage beispielsweise auf Banknoten oder Glas ansteckend bleiben, heißt es in der im "Virology Journal" veröffentlichten Studie. Der Grippe-Erreger Influanza-A überlebe im Vergleich 17 Tage.
03.08 Uhr - Zwischen den Nachbarländern Singapur und Indonesien sind Geschäfts- und Dienstreisen unter bestimmten Voraussetzungen wieder möglich. Vor und nach der Reise sei ein Corona-Test Pflicht, teilen die Außenminister der beiden Länder mit. Indonesien verzeichnet bislang über 333.000 Infektionen, in Singapur gibt es täglich nur eine Handvoll Fälle.
02.49 Uhr - In der Stadt Liverpool wird infolge steigender Corona-Fallzahlen die höchste von drei Alarmstufen ausgerufen. "Pubs und Bars, Wettbüros, Casinos und Spielhallen sowie Fitnessstudios werden geschlossen", teilt Bürgermeister Steve Rotheram mit.
00.39 Uhr - Der britische Premierminister Boris Johnson gibt am Montag ein neues dreistufiges Corona-Warnsystem bekannt. Mit den Alarmstufen sollen Beschränkungen für verschiedene Teile Englands besser angepasst werden. "Unser Hauptaugenmerk lag immer darauf, Leben und Lebensgrundlagen zu schützen und gleichzeitig die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren. Diese Maßnahmen werden dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen", sagt ein Regierungssprecher. Nordengland ist derzeit besonders stark von einem erneuten Anstieg der Infektionen betroffen.
00.14 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht entgegen den Forderungen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) keine Notwendigkeit für einen zweiten generellen Lockdown. "Wir haben gelernt aus den letzten sechs Monaten - wir wissen heute, was gefährlich ist und was nicht. Es gibt überhaupt gar keinen Grund für einen zweiten generellen Lockdown", sagt Altmaier im Politik-Talk "Die richtigen Fragen" auf Bild-Live. Er sehe keine Veranlassung und keinen Grund, über einen allgemeinen Lockdown nachzudenken oder zu entscheiden.
rtr