Die Erwartungen in den vergangenen Wochen waren groß, dass die US-amerikanische Aufsichtsbehörde SEC den von Bitwise eingereichten Antrag für einen Bitcoin-ETF diesmal genehmigen könnte. Zumal sie auch keine Möglichkeit mehr hatte, die Entscheidung weiter hinauszuzögern. Zur Wochenmitte dann die Enttäuschung: Die SEC sieht die Anforderungen nicht erfüllt, dass die Kryptobörse ausreichend Regeln zur Verhinderung von betrügerischen und manipulativen Praktiken errichtet hat. Allerdings betont sie, dass die Ablehnung keine allgemeine Wertung der Bitcoin- oder Blockchain-Technologie im Hinblick auf den Nutzen oder Wert als Innovation oder Investition ist. Bitwise ist damit angehalten, bessere Sicherheitsvorkehrungen einzuführen und dadurch die Bedenken der SEC zu zerstreuen. Wie Bitwise verlautbart, wird man deshalb mit Nachdruck daran arbeiten.
Moderate Reaktion beim Bitcoin
Beim Endlos-Thema Bitcoin-ETF gab es wahrscheinlich schon zu oft Enttäuschungen und Verzögerungen. Zumal es auch Stimmen gibt, die einen Bitcoin-EFT als gar nicht so wichtig ansehen. Außerdem wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Genehmigung von Bitcoin-EFTs erfolgt. Die SEC hat mit der Ablehnungsentscheidung nun doch mehr eingegrenzt, worauf es ihr ankommt. Von daher werden dies künftige Anträge berücksichtigen. Jedenfalls fiel der Bitcoin nach der Entscheidung zwar etwas, konnte danach aber wieder zulegen.
Allerdings hat er es bis auf einen kurzen Ausflug nicht über die 200-Tageslinie geschafft. Diese könnte nun kurzfristig von der Unterstützung nach unten zum Widerstand nach oben mutieren. Außerdem rückt charttechnisch ein Death Cross immer näher - dabei fällt die 50-Tage- unter die 200-Tagelinie. Sollte die Unterstützung um 7500 US-Dollar fallen, könnten die Bitcoin-Preise bis in den unteren 6000er-Bereich sinken. Für langfristige Investoren wären das günstige Kaufpreise.
Währenddessen bleibt der Trend der relativ starken Altcoins intakt. Die Performance der meisten großen Coins lag weiter über der des Bitcoins. Die Kryptowährung von Ripples XRP konnte ihre zuletzt sehr gute Performance fortsetzen. Ripple investiert kräftig in das Ökosystem.
Insgesamt sollen schon über 500 Millionen Dollar investiert worden sein. Rund die Hälfte dieses Betrags floss allein in die Content-Monetarisierungsplattform Coil. Damit soll XRP sich neben dem Interbankenhandel auch im Bereich Mikrotransaktionen etablieren. Dafür werden Programmierern Werkzeuge zur Verfügung gestellt, mit denen leicht Bezahlfunktionen in Apps eingefügt werden können. Micropayments könnten zukünftig zur Killer-App werden, da sie etwa für bezahlte Inhalte oder bei Videospielen massenhaft Verwendung finden könnten.
IOTA setzt auf Internet of Things
Der Name der Kryptowährung IOTA gibt schon einen Hinweis auf die Anwendungsmöglichkeiten: das Internet of Things (IOT). Darunter versteht man die Vernetzung und Kommunikation zwischen verschiedenen Maschinen. IOTA basiert nicht auf der Blockchain-Technologie, sondern nutzt die Tangle-Technologie. Durch parallelen Datenaustausch können viel schnellere und gebührenfreie Transaktionen ausgeführt werden. Ein wichtiger Anwendungsbereich liegt in Mobilitätslösungen.
Autonome Fahrzeuge werden vernetzt, Park- oder Autobahngebühren automatisch bezahlt. Nicht umsonst arbeiten VW und Audi in diesem Bereich mit IOTA an entsprechenden Lösungen. Auch in anderen Bereichen wie Logistik oder Smart Factories erschließt sich riesiges Zukunftspotenzial. Beim Höhenflug Ende 2017 schoss der IOTA-Kurs in der Spitze auf mehr als fünf US-Dollar. Dann kannte der Preis allerdings nur noch den Weg nach unten. Bis heute hat sich der Kurs nicht mehr erholt. Er dümpelt aktuell bei knapp 0,28 Dollar vor sich hin. Für geduldige Anleger könnte sich ein Investment in diesen Altcoin auszahlen. IOTA notiert auf dem gleichen Kursniveau wie Ripples XRP und zeigte zuletzt auch im Kursverlauf deutliche Parallelen. Zum Bitcoin zeigen beide Altcoins seit Mitte September eine erhebliche relative Stärke. Klar ist, dass Investoren, ähnlich wie bei einem Investment in Bitcoin, Geduld mitbringen müssen, bis die Ernte eingefahren werden kann.