Als ersten trifft sie Friedrich Merz und wird am Mittwoch auch mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister Jens Spahn zusammenkommen. Mehrere CDU-Politiker plädierten für eine Teamlösung im Rennen um den Parteivorsitz.

Mit Röttgen - Chef des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages - ist nun der vierte CDU-Politiker aus Nordrhein-Westfalen im Rennen. Die Vorsitzende der Frauen-Union, Annette Widmann-Mauz, pochte im Deutschlandfunk auf eine Teamlösung. "Die Personen müssen sich der gemeinsamen Sache unterordnen, und das heißt, ein kluges Team, ein starkes Team zu formieren, von dem sich Männer und Frauen angesprochen fühlen." Ein Festlegung der Frauenunion zu Kandidatinnen und Kandidaten gebe es nicht. "Es muss ein gutes Teamspiel geben zwischen Kanzleramt, Parteivorsitz und Fraktion." Der Vorsitzende der konservativen Werteunion, Andreas Mitsch, äußerte sich kritisch zur Kandidatur Röttgens. Die CDU müsse sich mit einem klaren Profil vom Kanzleramt emanzipieren und eine Politikwende auf den Weg bringen, sagte Mitsch der "Saarbrücker Zeitung". "Die Bereitschaft dazu müsste Herr Röttgen aber erst noch beweisen."

CSU-Chef Markus Söder hatte am Montag gesagt, dass über eine Unions-Kanzlerkandidatur erst Ende des Jahres entschieden werden solle. Er erteilte zudem Spekulationen über eine vorzeitige Ablösung von Kanzlerin Angela Merkel eine Absage. Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) warnte davor, Merkel an die Seite zu schieben.

Hintergrund der Spekulationen über einen vorzeitigen Rückzug der Kanzlerin waren Vermutungen in der CDU, dass die Zusammenarbeit eines neuen CDU-Vorsitzenden mit Merkel schwierig werden könnten. Sowohl Merz als auch Röttgen gelten innerparteilich als Kritiker der Kanzlerin. Merkel hatte Merz als CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden verdrängt und Röttgen als Umweltminister entlassen. Kramp-Karrenbauer hatte vor einer Woche ihren Rückzug als Parteichefin angekündigt.

rtr