Allerdings bekräftigte Konzernchef Thomas Bürkle, dass er wegen anstehender Restrukturierungskosten für das Jahr 2019 insgesamt weiter einen Verlust erwartet. "Die Neuausrichtung der NordLB wird uns alles abverlangen, und sie dürfte sich auch im kommenden Jahr dämpfend auf das Unternehmensergebnis auswirken." Bank und Eigentümer seien dazu weiter im engen Austausch mit der Bankenaufsicht und der EU-Kommission. Spätestens bis Jahresende sollen die geplanten Kapitalmaßnahmen umgesetzt sein und eine Kapitalquote von rund 14 (derzeit: 6,6) Prozent erreicht werden.
Der Mehrheitseigner Niedersachsen nannte es ein gutes Signal, dass die Personal- und Verwaltungskosten insgesamt um sieben Prozent auf 487 Millionen Euro gesunken seien. "Zeigen die Zahlen doch, dass die notwendige Verschlankung der Bank begonnen hat und erste Früchte trägt", erklärte Landesfinanzminister und NordLB-Aufsichtsratschef Reinhold Hilbers. "Aber wir sind uns alle bewusst, dass die NordLB noch umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen vor sich hat."
Der scheidende EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger hatte sich jüngst positiv zum Umbau der NordLB geäußert und eine Entscheidung der Brüsseler Behörde zur Neuausrichtung der Bank möglichst bis Ende Oktober in Aussicht gestellt. Derzeit nimmt die EU-Kommission das künftige Geschäftsmodell der NordLB unter die Lupe. Die Bank soll kleiner und regionaler werden. Die Zahl der Vollzeitstellen soll bis 2024 auf 2800 bis 3000 fallen. Zuletzt sei die Zahl der Mitarbeiter von 5850 auf rund 5600 gesunken.
Die Bank musste wegen Milliarden-Verlusten durch faule Schiffskredite vor dem Aus bewahrt werden und bekommt 3,6 Milliarden Euro von alten und neuen Eigentümern. Niedersachsen und Sachsen-Anhalt schießen 1,7 Milliarden Euro zu, das Sparkassen-Lager gut 1,1 Milliarden Euro. Zudem stellt Niedersachsen Abschirmungen für Kredite bereit, die das Kapital der Bank um 800 Millionen Euro entlasten.
rtr