Damit zählt das russische Unternehmen zu den rentabelsten Bergbauunternehmen weltweit. Hintergrund des Gewinnsprungs ist der stark gestiegene Preis für Palladium, der sich binnen Jahresfrist verdoppelte. Entsprechend gut lief es für die Aktie, die seit Jahresanfang um rund 40 Prozent zugelegt hat. Angebot und Nachfrage nach den Produkten des Konzerns deuten darauf hin, dass noch höhere Notierungen möglich sein könnten.
Palladium wird vor allem für die Herstellung von Katalysatoren bei Benzinmotoren verwendet. Fast drei Viertel der globalen Produktion von jährlich etwa 208 Tonnen gehen in die Autoindustrie. Seit mehr als sieben Jahren übersteigt die Nachfrage das Angebot. Nornickel geht davon aus, dass der Boom bei Hybrid-autos das Defizit verschärfen wird. Doch Palladium ist nicht die einzige Gewinnmaschine des Unternehmens. Auch Nickel hat sich seit Januar um über 60 Prozent auf fast 17 400 Dollar je Tonne verteuert. Zwar ist der Preis vom Rekordhoch Ende August bei 18 000 Dollar schon wieder ein wenig zurückgekommen, doch von Entspannung kann keine Rede sein.
Exportstopp in Asien
Auslöser der Preisexplosion ist ein Ausfuhrstopp für Nickelerz ab Januar 2020, den Indonesien vor einigen Wochen überraschend vorgezogen hat. Das Land hat in den vergangenen Jahren den Abbau von Nickel verdreifacht und ist zum weltgrößten Exporteur von Nickelerz und -konzentrat aufgestiegen. Jetzt will Indonesien mitverdienen. Mit der Drosselung des Exportes sollen die Minenbetreiber dazu angehalten werden, Schmelzen im Land zu errichten, um künftig verarbeitete und damit höherwertige Metallprodukte exportieren zu können. Rund 70 Prozent der weltweiten Nickelproduktion wird für die Herstellung von rostfreiem Edelstahl verwendet. Das Metall wird aber auch zunehmend bei der Produktion von Batterien eingesetzt. Die Themen Energiespeicherung und Elektromobilität dürften sich daher in den kommenden Jahren stark auf die Nachfrage nach Nickel und in der Folge auf den Preis auswirken.
Wegen des Exportstopps gehen Branchenexperten davon aus, dass der globale Nickelmarkt in den nächsten Jahren stark unterversorgt sein könnte. Nornickel, einer der größten Produzenten, erwartet für dieses Jahr ein Defizit von bis zu 60 000 Tonnen. 2018 belief sich die weltweite Nickelproduktion auf rund 2,3 Millionen Tonnen. Sollte sich im Geschäft mit Nickel eine ähnliche Gewinnentwicklung wie schon bei Palladium abzeichnen, dürfte das den Aktienkurs auf neue Höchstwerte katapultieren. Wir erhöhen Ziel- und Stoppkurs.