- Der 47-Jährige ist seit 2011 Chef der Zentralbank. Davor begleitete er als deren Vize-Gouverneur den wirtschaftlichen Aufstieg der Türkei. Seine Amtszeit läuft noch bis April 2016. 2013 wurde Basci vom Fachmagazin "The Banker" als Notenbanker des Jahres geehrt - da er "anderen Schwellenländern voraus sei" im Umgang mit stark schwankenden internationalen Kapitalflüssen.

- Der frühere Wissenschaftler, der in der Türkei und Großbritannien gelehrt hat, gilt als Architekt einer unorthodoxen Geldpolitik. Er will sowohl für stabile Preise als auch für Finanzstabilität sorgen und gleichzeitig das riesige Exportdefizit bekämpfen, das als Achillesferse des aufstrebenden Schwellenlandes gilt.

- Basci ist politisch gut verdrahtet. Gut bekannt ist er mit dem stellvertretenden Ministerpräsident Ali Babacan: Schon ihre Väter machten in seiner Heimatstadt Ankara gemeinsam Geschäfte. Später diente Basci dem langjährigen Minister als Berater, bevor er zur Notenbank wechselte.

- Als Chef der Zentralbank wagt er den Spagat: Einerseits will er der Türkei wieder zu den 2010 und 2011 erreichten hohen Wachstumsraten verhelfen, andererseits aber auch eine Überhitzung, ausufernde Inflation und wachsendes Handelsdefizit verhindern.

- Im August 2013 - als die heimische Währung schon einmal unter starkem Druck stand - versprach Basci eine Stärkung der Lira, und zwar ohne dabei den Leitzins zu erhöhen. Die Zentralbank steckte 2013 mehr als zehn Milliarden Dollar in Devisen-Geschäften, um den Kurs zu stabilisieren. Vergeblich, wie sich jetzt zeigte: Am Montag fiel die Lira auf ein Rekordtief, die Notenbank reagierte mit drastischen Zinserhöhungen. Kritiker werfen Basic vor, zu spät gehandelt zu haben.

Reuters